Der Verband der Pflegedirektoren der Unikliniken (VPU) hat die derzeitige Finanzierbarkeit der Patientenversorgung durch das deutsche DRG-System kritisiert und sich für einen Systemzuschlag für Universitätskliniken stark gemacht. Dabei müsse auch die Pflege berücksichtigt werden, da sie schnell zum „limitierenden Faktor“ werden könne, wenn sie nicht in „ausreichender Menge“ und der „notwendigen Fachlichkeit“ zur Verfügung stehe.
Die hochkomplexen und ressourcenintensiven Versorgungsprozesse und Vorhaltestrukturen der Pflege würden im Fallpauschalenkatalog nicht ausreichend abgebildet, weil der ermittelte Durchschnittswert zu einem überwiegenden Teil auf Zahlen der nicht universitären Akutversorger beruhe. In Unikliniken behandelte Patienten seien aber im Vergleich „wesentlich multimorbider“ als Patienten in Häusern der Grund- und Regelversorgung. Auch pflegekostenintensive Extremfälle würden erlöstechnisch nicht aufgefangen. Zudem sei der Anteil von weitergebildeten Fach- und Spezialkräften an Unikliniken „überdurchschnittlich hoch“, wofür der VPU unter anderem eine entsprechende Gegenfinanzierung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in „adäquater Form“ forderte.
Ebenfalls nicht abgebildet werde die Pflegepersonalbesetzung in Hochschulambulanzen durch, obwohl die „pflegerische Patientenversorgung einen Teilprozess der universitären ambulanten Versorgung darstellt.“ Außerdem stelle die Pflege in der Forschung einen Teil der Studienassistenz. Auch das werde bislang nicht ausreichend vergütet.