Nach der ergebnislos verlaufenen Auftaktrunde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst deutet nichts auf eine schnelle Einigung hin. Beide Seiten sprachen von weit auseinander liegenden Positionen. Die Gewerkschaft Verdi setzt nun auf den Druck der Arbeitnehmer. „Jetzt ist es an den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, Verwaltungen, Krankenhäusern, bei Müllabfuhr, Nahverkehr und Kitas, ein deutliches Signal zu setzen und mit Impulsen von unten Bewegung in die Verhandlungen zu bringen“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske.
In vielen Regionen soll es nach dem Willen der Gewerkschaft in den kommenden Tagen zu Warnstreiks kommen. Dazu aufgerufen hatte sie bereits vor dem gestrigen Verhandlungsbeginn, was die Arbeitgeber als Affront werteten. „Wir wollen angemessene Entgelterhöhungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes – und zwar für alle Beschäftigten“, sagte der Präsident der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) Thomas Böhle. Durch den von Verdi geforderten Sockelbetrag von 100 Euro seien die Forderungen aber unterschiedlich hoch und würden zu gesonderten Erhöhungen für ausgewählte Beschäftigtengruppen führen. Die VKA halte das „für außerordentlich problematisch“, so Böhle.
Verdi fordert eine Anhebung aller Entgelte um 100 Euro und eine zusätzliche Erhöhung um 3,5 Prozent. Auch die Ausbildungsvergütung soll um 100 Euro steigen und die Übernahme der Auszubildenden unbefristet erfolgen. In den Krankenhäusern will Verdi zudem erreichen, dass die Nachtzuschläge von 15 auf 20 Prozent steigen. Die nächste Verhandlungsrunde findet bereits in der kommenden Woche in Potsdam statt.
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Keine schnelle Einigung in Sicht für öffentlichen Dienst

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