Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) will ab Mitte Januar Kliniken bestreiken. Die Mediziner wollen damit den Druck erhöhen in den Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber. In einer bundesweiten Urabstimmung sprachen sich die Mitglieder des Marburger Bundes für einen unbefristeten Arbeitskampf aus. "Sollte die VKA weiterhin keine Bereitschaft zeigen, den Ärztinnen und Ärzten in den kommunalen Kliniken entgegenzukommen, werden wir am 15. Januar mit unbefristeten Streikmaßnahmen beginnen", sagte Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.
Tarifverhandlungen ohne Ergebnis
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte in der fünften Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der Gewerkschaft wies das Angebot als inakzeptabel zurück und monierte mehrere vorgesehene Monate ohne Erhöhung. Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. In der Tarifrunde hatte es bereits Warnstreiks gegeben. Patientinnen und Patienten müssen wegen der Streiks mit Einschränkungen rechnen, hieß es. Der Marburger Bund biete allen betroffenen Häusern Notdienstvereinbarungen an, damit sie frühzeitig planen und ihre Patienten rechtzeitig informieren könnten.
Quelle: dpa/Bibliomed