Eine Rückkehr der Krankenhäuser zum Regelbetrieb so schnell wie möglich - das fordert Asklepios-Chef Kai Hankeln. "Wir brauchen keinen staatlich verordneten Leerstand mehr", so der Vorstandsvorsitzende im Interview mit der FAZ. Im Fall einer zweiten Welle seien Kliniken in der Lage, binnen weniger Tage die notwendigen Intensivbetten frei zu machen. Daher würde es genügen, auf planbare Eingriffe dann zu verzichten, wenn sich tatsächlich eine Welle von Infektionen abzeichnet.
Zudem, so Hankeln, sei die Leerstandsprämie von 560 Euro und künftig 720 Euro pro Bett natürlich kein Zukunftsmodell. "Unser Geschäft ist es, medizinische Leistungen zu erbringen – nicht Betten freizuhalten und Leerstandsprämien zu kassieren." Die meisten der Asklepios-Häuser der Leerstand der vergangenen Monate viel Geld gekostet, rund 200 Euro je Bett am Tag. Gerade kleine Häuser mit unkomplizierten, nicht besonders hoch vergüteten Behandlungsfällen hätten von der Prämie eher profitiert. Er begrüße daher die Staffelung der Prämien, so Hankeln. Denn damit falle dieser Fehlanreiz weg.
Leicht sei die Rückkehr zum Normalbetrieb nicht. Denn: "Die erste Pandemie-Welle und die Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland haben dazu geführt, dass die Menschen bis heute den Gang ins Krankenhaus scheuen, auch wenn dies aus medizinischer Sicht notwendig wäre", sagte Hankeln.