Die Barmherzigen Schwerstern, Gesellschafter der angeschlagenen St. Vincenz-Kliniken, bewerben sich nun im Bieterverfahren um ihre drei Kliniken. Möglich mache das die finanzielle Zuwendung der koreanischen Vincentinerinnen, schreiben die Schwestern.
Die St. Vincenz-Kliniken suchen einen Investor, um anstehende Sanierungen zu stemmen. Einen Monat ist es her, dass die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn und die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) das Ziel einer gemeinsamen Trägerschaft der St. Vincenz-Kliniken ausgelotet haben. Nun wollen die Barmherzigen Schwestern jedoch alleinige Trägerin der St. Vincenz-Kliniken werden. „Wir haben nach sorgfältiger Prüfung entschieden, dass wir Barmherzigen Schwestern uns mit einem eigenen Angebot am Bieterverfahren um die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH beteiligen werden“, erklärt Katharina Mock, Generaloberin der Vincentinerinnen, die derzeitiger Gesellschafter der St. Vincenz Kliniken in Paderborn sind.
Dies sei keine Absage an eine Fusion mit der KHWE, mit der dieser Schritt abgesprochen sei, so die Vincentinerinnen. „Es herrsche Einvernehmen“, bestätigt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes. Für beide Seiten sei es unter dem Zeitdruck eines Insolvenzverfahrens äußerst herausfordernd, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das der Komplexität einer Fusion gerecht werde. Deshalb solle erst das Insolvenzverfahren beendet werden, um dann einen möglichen Fusionsprozess zu starten. „Erst sanieren, dann fusionieren“, so die Devise von Katharina Mock.
Ein privater Investor als Eigentümer der St. Vincenz-Kliniken komme für die Ordensschwestern weiterhin nicht infrage. Auch werde man das Haus nicht unter Wert verkaufen. „Wir Schwestern werden alles daransetzen, dass unsere Lebensaufgabe – das Wirken – in den St. Vincenz-Kliniken weiterhin in unserem Sinne erfüllt werden kann.“ Dass die alleinige Trägerschaft für die Schwestern nun wieder möglich erscheint, liege an der großen Solidarität der koreanischen Vincentinerinnen, die eine finanzielle Unterstützung des Krankenhauses während des Insolvenzverfahrens bestätigt haben.
Die St. Vincenz Kliniken betreiben drei Kliniken in Paderborn, beschäftigen rund 3.000 Mitarbeiter und versorgen circa 40.000 stationäre Patienten im Jahr.