Der BMC hat ein Strategiepapier veröffentlicht, das zu mehr Ökonomie im Gesundheitswesen aufruft. Ökonomische Ansätze seien richtungsweisend bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens. Sie ermöglichten darüber hinaus, den Interessen von Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten besser gerecht zu werden, so der BMC.
Einfluss auf den Entstehungsprozess der Thesen hatte auch die Covid-19-Pandemie: „Wenn die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie die Einnahmensituation des Solidarsystems verschlechtert, was sind dann die zentralen Werte, an denen wir die Gestaltung unserer Gesundheitsversorgung ausrichten?“, fragt Prof. Dr. Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC. Diese Diskussion sei in den letzten Jahren zu kurz gekommen und soll mit dem Strategiepapier neu forciert werden.
Konkret geht es im Strategiepapier unter anderem um die konsequente Nutzung von Daten für mehr Qualitätstransparenz, mehr Handlungsspielräume sowie die Berücksichtigung von Lebensrealitäten bei der Konzeption von Versorgungsprogrammen. Im Detail:
These 1: Messen, Vergleichen und Nutzen von Daten fördert die Qualität
- Erhebung und Veröffentlichung aufbereiteter Versorgungsdaten zu Leistungserbringern und sektorübergreifenden Behandlungsverläufen.
- Einsatz von Real World Evidenz für mehr Wissen über Gesundheitstechnologien.
- Erhebung und Veröffentlichung von Kennzahlen über Krankenkassen und -versicherungen.
These 2: Innovationen brauchen Handlungsspielräume und Leitplanken
- Verankerung von verlässlichen Leitplanken.
- Förderung von unternehmerischem Handeln.
- Kontinuierliche Strukturbereinigung mit Marktzugang und -austritt.
These 3: Veränderungen müssen vom Menschen her gedacht werden
- Versorgungsmodelle, die sich an den Lebensrealitäten orientieren.
- Förderung der Übernahme von Verantwortung für die Gesundheit von Patientinnen und Patienten.
- Honorieren von Qualität.