Das Marien-Krankenhaus in Lübeck wird zum 1. Oktober schließen. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, sei keines der entworfenen Konzepte tragfähig, um das Haus zu halten. Ein letzter Rettungsversuch sei in dieser Woche gescheitert.
Die Helios-Kliniken hatten zuvor angeboten, das Haus als Zweigstelle des Schwartauer Agnes-Karll-Krankenhauses zu übernehmen. Doch rechtliche und planerische Hürden seien als zu hoch angesehen worden, auch eine Übergangslösung wurde ausgeschlossen, um das Haus zu retten. In einer Erklärung des Kieler Gesundheitsministeriums mit allen Beteiligten – darunter Belegärzte des Hauses, die Stadt, das landeseigene Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), die Krankenkassen, der Klinikkonzern Helios, die Sana Kliniken sowie das Erzbistum Hamburg (bisheriger Besitzer) – heißt es, „dass alle in den vergangenen Monaten erarbeiteten Konzepte aus rechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht unmittelbar tragfähig“ seien. Die Enttäuschung über die abgelehnte Rettung des Marien-Krankenhauses sei groß, so Helios-Geschäftsführerin Cornelia Herold. Leidtragende seien nun das Personal, die Patienten und die Belegärzte, die vorerst im Ungewissen blieben. Die Belegärzte müssen jetzt Ausweichlösungen finden. Dazu sollen die Gespräche mit den Beteiligten nun fortgesetzt werden. Die Sana Kliniken sowie Helios in Bad Schwartau hätten bereits Unterstützung angeboten.
Das Erzbistum Hamburg will das Haus am 30. September schließen. Die Kreißsäle und die Entbindungsstation sind bereits im Juli auf den Campus des UKSH umgezogen. Im Marien-Krankenhaus wurden jährlich rund 3.500 stationäre und bis zu 1.000 ambulante Eingriffe vorgenommen.