Das DIVI-Register „Schwangere und postpartale Patientinnen auf der Intensivstation" – kurz DIVI-Schwangerenregister – ist online. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) will es als Grundlage für spezifische Behandlungsleitlinien nutzen, um die Versorgung von Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern zu verbessern.
„Alle Intensivstationen in Deutschland, egal welcher Größe und ob internistisch, neurologisch, anästhesiologisch oder chirurgisch geführt, rufen wir auf, sich zu registrieren und ihre Patientendaten hier anonymisiert zu dokumentieren“, appelliert Professor Thomas Standl, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Operative Intensiv- und Palliativmedizin im Städtischen Klinikum Solingen.
Der Sprecher der DIVI-Sektion Schock hat das Register federführend mitentwickelt. Rund 4.500 Schwangere würden den Hochrechnungen der DIVI-Sektion zufolge jährlich auf deutschen Intensivstationen versorgt – wegen Schwangerschaftskomplikationen, aber auch zahlreicher weiterer Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Sepsis oder Herzinfarkt. Dokumentierte Fälle dieser Frauen und ihrer ungeborenen Kinder, wie sie es etwa im Vereinigten Königreich, den USA oder Kanada gibt, werden in Deutschland aber nicht zentral erfasst.
So registrieren sich Kliniken
Um Patientinnen-Daten zu dokumentieren, müssen sich – wie beim DIVI-Intensivregister – die einzelnen Intensivstationen registrieren. Jede Station verfügt im besten Falle in wenigen Wochen über einen personalisierten Log-in und ein Passwort. In dem etwa 10-minütigen Registrierungsprozess werden unter anderem die Größe der teilnehmenden Klinik und die Anzahl der Intensivbetten abgefragt. Patientinnen-Daten sollen dann jeweils nach abgeschlossener intensivmedizinischer Behandlung anonymisiert abgefragt und dokumentiert werden.
Die ersten Daten sollen dann im Dezember auf dem DIVI23 präsentiert werden.