Restrukturierung

Finanzielle Unterstützung für das Krankenhaus Holzminden

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Finanzielle Unterstützung für das Krankenhaus Holzminden
© Tom Werner

Das Agaplesion Krankenhaus Holzminden erhält finanzielle Unterstützung, das haben die politischen Vertreter des Landkreise und der Stadt in einer gemeinsamen Sitzung entschieden. Kreis- und Verwaltungsausschuss hatten sich bereits Mitte Oktober auf einen Nachtragshaushalt in Höhe von jeweils sechs Millionen Euro verständigt, die Freigabe der entsprechenden Mittel allerdings unter den Vorbehalt eines Konzeptes gestellt. Für das Restrukturierungskonzept haben Stadt und Landkreis nun grünes Licht erteilt. Die Zuwendung zur Restrukturierung des Evangelischen Krankenhauses begrüßt auch Franz-Ludwig Danko, der vorläufige Insolvenzverwalter der Klinik. Das Holzmindener Haus befindet sich seit dem 21. August 2023 in einem Insolvenzverfahren. Die Suche nach einem Investor sei bisher ohne Erfolg geblieben, teilt die Insolvenzverwaltung mit.

"Mit ihrem Votum haben die Delegierten von Stadt und Landkreis die Tür offen gehalten für einen Erhalt von Krankenhaus und MVZ und eine mutige Entscheidung getroffen", so der Insolvenzverwalter. Allerdings sei die Rettung damit noch nicht in trockenen Tüchern. Fortführung und Erfolg der Restrukturierung würden von einigen Unsicherheitsfaktoren abhängen. Insbesondere müsse das notwendige Personal gehalten und eine langfristig stabile Betreiberlösung gefunden werden, heißt es. Verträge sollen im nächsten Schritt finalisiert und unterzeichnet werden.

Das Restrukturierungskonzept sehe den Umbau zu einer „Sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtung“ beziehungsweise einem „Regionalen Gesundheitszentrum (RGZ)“ vor. Es sei das "einzig wirtschaftlich tragfähige und von Seiten des Landes Niedersachsen genehmigungsfähige Konzept". 

Restrukturierung: Die wesentlichen Veränderungen 

  • Stationäres Krankenhaus mit rund 31 Betten und Fokus auf Innere Medizin (Allgemein, Gastroenterologie und / oder Kardiologie)
  • Belegärztliche Leistungen mit weiteren 10 Betten und Fachbereichen Augenheilkunde, HNO, Urologie, Chirurgie / Orthopädie, Gynäkologie
  • Ergänzende MVZ-Leistungen: Gynäkologie, Orthopädie, Gastroenterologie, Radiologie, Unfallchirurgie, Durchgangsarzt sowie Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten
  • Notfallversorgung, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr
  • Keine Geburtshilfe, keine Zentrale Notfallaufnahme 24/7, keine Intensivstation
  • Beschäftigte (Vollzeitäquivalente): etwa 90 in der Klinik plus bis zu 40 MVZ

„Wir sind grundsätzlich froh, eine Lösung erarbeitet zu haben, die es der Bevölkerung des Landkreises auch künftig erlaubt, sich weiter auf ein Krankenhaus in Holzminden stützen zu können. Natürlich sind uns aber auch die schmerzhaften Einschnitte bewusst und wir fühlen mit all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses sowie der medizinischen Versorgungszentren, die durch ihren persönlichen Einsatz dazu beigetragen haben, den Krankenhausbetrieb in den vergangenen Monaten aufrechtzuerhalten – und die nun nicht in die geplante Zielstruktur übernommen werden können. Die heute durch die Politik gebilligte Struktur stellt jedoch das maximal Machbare dar. Hierfür gehen Landkreis und Stadt Holzminden bereits bis zur finanziellen Schmerzgrenze“, so Landrat Michael Schünemann und der Bürgermeister von Holzminden, Christian Belke.

Autor

 Maria Veselcic

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