In Bad Wildungen ist die nächste Klinik in einer Reihe von Vorfällen dieser Art in diesem Jahr von einem schweren Hackerangriff betroffen: Die IT-Systeme der Klinik am Kurpark in Reinhardshausen wurden von Cyberkriminellen lahmgelegt. Auf ihrer Website teilt die Klinik mit, sie gehe derzeit davon aus, "dass im Zuge dieses Vorfalls personenbezogene Daten betroffen sein könnten". Gemeint sind persönliche Daten von Patienten, Mitarbeitern und Geschäftspartnern.
Polizei, Landeskriminalamt, Staatsanwaltschaft und Hessische Datenschutzaufsichtsbehörde seien umgehend hinzugezogen worden, so Geschäftsführer und Verwaltungsleiter Georg Schuster gegenüber der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA). "Bevor die kriminellen Akteure die Daten in unserem Unternehmen verschlüsselt haben, ist es ihnen gelungen, Daten von unseren Server-Systemen zu kompromittieren", erklärt Schuster. Auch ein Team von externen Spezialisten für Cyber Security und Datenschutz sei zur Unterstützung beauftragt worden, heißt es auf der Website der Klinik weiter. Bereits in der Nacht vom 27. August ist die Klinik für Anschlussheilbehandlungen im urologischen Bereich laut Schuster von Cyberkriminellen angegriffen worden. Dadurch wurde eine Störung der zentralen IT-Systeme ausgelöst.
Der generelle Betrieb der Klinik sowie die Aufnahme von Patienten sind weitestgehend nicht betroffen. Aktuell werde analog gearbeitet; auch die Patientenapp ist nicht verfügbar. Die Klinik verfügt über 228 Patientenbetten und beschäftigt 170 Mitarbeiter.
Im Januar wurden auch die Bezirkskliniken Mittelfranken Opfer einer heftigen Cyberattacke. Im Interview hat Matthias Keilen über die Schäden der virtuellen Attacke gesprochen – und über die Maßnahmen, die ergriffen worden sind. Das Unternehmen musste sein IT-System komplett neu aufsetzen.
