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Innovationsausschuss empfiehlt zwei Projekte für die Regelversorgung

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Innovationsausschuss empfiehlt zwei Projekte für die Regelversorgung
© Werner Krüper

Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat zwei Projekte für die Regelversorgung empfohlen. Sie sollen Hilfe für Menschen mit seltenen Erkrankungen und neue Ansätze für strukturschwache Regionen bieten. Die Projektergebnisse sollen nun gezielt an Organisationen und Institutionen im Gesundheitswesen (unter anderem GKV-Spitzenverband, DKG, KBV und BMG) weitergeleitet werden, mit der Bitte, die Ergebnisse zu prüfen und sie innerhalb des Zuständigkeitsbereichs zu berücksichtigen, heißt es in der Mitteilung des G-BA.

IGiB-StimMT: Strukturmigration in der Region um Templin

Das Projekt hatte das Ziel, die regionalen Versorgungsstrukturen und -prozesse in der Region Templin bedarfsorientiert und regionalspezifisch an die veränderten Bedingungen des demographischen Wandels anzupassen. Im Zentrum stand die Umstrukturierung des Sana Krankenhauses Templin zu einem ambulant-stationären Zentrum mit vielfältigen Versorgungsangeboten, die stärker am regionalen Bedarf der Patienten ausgerichtet sein sollten. Unter anderem wurde am Krankenhaus eine ärztliche Bereitschaftspraxis sowie eine zentrale Notaufnahme für Patienten mit unklaren Diagnosen, Verdachtsdiagnosen oder Versorgungserfordernissen, die über die ambulanten Möglichkeiten hinaus gehen, eingerichtet. Zudem wurden sektorenübergreifende Behandlungspfade bei Herzinsuffizienz, Rückenschmerz oder Adipositas implentiert. In unserer aktuellen Podcastfolge zu regionalen Versorgungsmodellen zieht Sana-Vorstand Jens Schick ein Fazit zum Projekt Templin.

TRANSLATE-NAMSE: bessere Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen

Es gibt mehr als 8.000 seltene Erkrankungen, allein in Deutschland sind mehrere Millionen Menschen betroffen. Oftmals dauert der Weg bis zur richtigen Diagnose und eine adäquate Versorgung ist noch nicht selbstverständlich. Das "Nationale Aktionsbündnis Seltene Erkrankungen" (NAMSE) will die Versorgung von Betroffenen verbessern. Ein Teil der konzipierten Maßnahmen wurde in dem vom Innovationsausschuss geförderten Projekt erprobt. Um die Diagnosestellung bei einer seltenen Erkrankung zu beschleunigen, wurden im Projekt neun universitäre Zentren für seltene Erkrankungen und vier universitäre humangenetische Institute miteinander vernetzt. Dabei wurden auch strukturierte Patientenpfade etabliert, für Personen mit einem Verdacht oder einer (noch) unklaren Diagnose auf eine seltene Erkrankung. Unter anderem wurden bedarfsbezogene, multiprofessionelle Versorgungs- und Beratungsangebote eingeführt, um den Übergang von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin besser zu strukturieren. In der Evaluation zeigte sich, dass sich die Versorgungseffizienz mit dem neuen Angebot wesentlich verbessert hat. Bei einem Drittel der im Projekt versorgten Patienten sei eine gesicherte Diagnose festgestellt worden. Bei einem Viertel der Patienten sei eine seltene Erkrankung sicher diagnostiziert worden, im Durchschnitt innerhalb eines halben Jahres. Während der dreijährigen Projektzeit wurde das bundesweite Netzwerk von 6.000 Patienten genutzt.

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

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