Corona-Tagebuch

Klinische Risikomanager in die Krisenstäbe

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Klinische Risikomanager in die Krisenstäbe

Hand aufs Herz, in welcher Klinik ist der klinische Risikomanager festes Mitglied des Krisenstabs oder der Krankenhauseinsatzleitung? Warum ist das nicht nur eine gute Idee, sondern zwingend notwendig? Der klinische Risikomanager kennt das System des Krankenhauses und seine Schwachstellen.

Er ist für die Risikoaudits verantwortlich, prüft und bewertet CIRS-Meldungen, übernimmt Schadenfallanalysen und leitet daraus viele Maßnahmen ab und setzt diese um. Er ist zudem ein vertrauensvoller Zuhörer und Berater für die Mitarbeitenden.  

Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass die bekannten Schwachstellen in der Patientenversorgung einer Klinik in dieser Krise plötzlich nicht mehr vorhanden sind. Sie treten sogar deutlicher zu Tage. Hinzu kommt, dass im Rahmen der Corona-Krise neue Abläufe, das heißt neue Prozesse entstehen. Der klinische Risikomanager hat die Expertise, die daraus resultierenden neuen Risiken zu erkennen, sie mit den anderen Mitgliedern der Klinikeinsatzleitung zu analysieren. So können die Verantwortlichen des Krisenstabs direkt bewerten, welche Risiken durch entsprechende Maßnahmen vermeidbar sind – und welche im Rahmen der Nutzen-Risiko-Abwägung akzeptiert werden müssen. 

Getreu dem Motto des Welttags für Patientensicherheit „Speak-up for Patient Safety“: Nutzen Sie das CIRS Ihrer Klinik! Fordern Sie die Mitarbeitenden aktiv auf, Fehler in das CIRS einzugeben oder direkt ans klinische Risikomanagement zu melden! So erhält der Krisenstab eine zeitnahe Rückmeldung, was gut umgesetzt worden ist und wo neue Fehler entstehen. Das Ziel ist es doch, die möglichen Auswirkungen und Risiken auf die Patientensicherheit zu minimieren und dabei gleichermaßen die Mitarbeitersicherheit zu garantieren. Nur Mitarbeiter, die  ihre Arbeit sicher verrichten können, weil sie eingearbeitet sind, sich auf ihr Team und ihren Krisenstab verlassen können und ausreichend Ressourcen zur Verfügung haben, können auch Patientensicherheit gewährleisten.

Fordern Sie die Mitarbeiter auch auf, Best-Practice-Beispiele an das klinische Risikomanagement zu melden, damit die gesamte Organisation schnell Nutzen daraus ziehen kann.

Sind die klinischen Risikomanager in die Krisenstäbe eingebunden, können Sie Mitarbeiter und Patienten und damit die gesamte Organisation vor vermeidbaren Fehlern schützen.

Autor

Dr. Ruth Hecker

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