Median und der Medizintechnikkonzern Otto Bock haben im Januar ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet. Die Multicenterstudie solle überprüfen, wie optimale Prothetik die Versorgungssituation Menschen mit einer Amputation verbessern kann, teilt Median mit.
In der Regel werden diese Patienten trotz der Schwere des Eingriffs nach den allgemeinen orthopädischen Kriterien einer Anschlussheilbehandlung nur standardisiert mit einer Fallpauschale sowie einer durchschnittlichen Verweildauer von etwa drei Wochen behandelt. Doch nach einer Amputation bräuchten die Betroffenen häufig mehr Zeit: In der nationalen Versorgungsleitlinie wird eine Rehabilitation für fünf bis acht Wochen empfohlen, um den Eingriff psychologisch verarbeiten zu können, den Sitz der Prothese optimal anzupassen und den sicheren Umgang mit ihr zu erlernen.
Mit der Studie solle nun nachgewiesen werden, dass die Mobilität und Eigenständigkeit der Patienten gesteigert werden kann, wenn sie eine leitliniengerechte Rehabilitation und darüber hinaus eine moderne Prothese mit mikroprozessor-gesteuertem Kniegelenk sowie einem elektronisch unterstützten Schwung- und Standphasenwiderstand erhalten.
Mehrere Median-Kliniken dienen als Kontrollkliniken für das Forschungsprojekt. In die Studie eingeschlossen werden oberschenkelamputierte Patienten unabhängig ihrer prothetischen Versorgung. Die Datenerhebung sei auf zwei Jahre ausgelegt.