Nachdem Ärzte in einem Brandbrief Anfang August den Sanierungskurs der Uniklinik Rostock scharf kritisiert hatten, lenkt die Klinikleitung nun ein. Die Mediziner hatten in dem Brief an Ministerpräsidentn Manuela Schwesig gewarnt, mit der medizinischen Versorgung nicht mehr voll nachkommen zu können, heißt es in einer Meldung der dpa. Vor allem die Kinder-Intensiv-Medizin leide unter dem Sparprogramm und könne nicht mehr rund um die Uhr betrieben werden. Der Chef der Kinder- und Jugendklinik soll bereits gekündigt haben, berichtet der NDR. Zudem äußerten die Mediziner die Befürchtung, dass eine vierte Corona-Welle in der Klinik medizinisch nicht mehr beherrschbar sei.
Die Verfasser des Brandbriefs gingen insbesondere mit der Klinkleitung hart ins Gericht und bezeichnen den Sparkurs als "Organisationsversagen Patienten-ferner Entscheider". Vor allem komplizierte Fälle, die in anderen Kliniken nicht aufgenommen würden, dürfe man nicht mit wirtschaftlich-finanziellen Maßstäben messen.
Nun weicht die Klinik den Sparkurs auf. Aufsichtsratschef Mathias Brodkorb sicherte der Uniklinik schnelle Hilfen in Höhe von zwei Millionen Euro zu, um personelle Probleme abzustellen. Im nächsten Jahr sollen es weitere fünf Millionen Euro sein. Zudem soll mit einem Extra-Gutachten ermittelt werden, wie hoch der Stellenbedarf, in der Kinder-Intensiv-Medizin ist.