In Cottbus werden bald Mediziner ausgebildet: Mindestens 650 Millionen Euro will das Land Brandenburg in eine Medizinische Hochschule in Cottbus investieren – das Geld stammt aus Strukturfördermitteln, die Brandenburg vom Bund erhält, teilt das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus mit.
Am Freitag hätten Bundestag und Bundesrat den Weg bereitet: für den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038 und für den notwendigen Strukturwandel. Der Ausstiegsplan sieht vor, dass das Kraftwerk Jänschwalde von Ende 2025 bis Ende 2028 vom Netz gehen soll, das Kraftwerk Schwarze Pumpe soll bis Ende 2038 stillgelegt werden. Zehn Milliarden Euro soll Brandenburg erhalten, um eine Zukunft nach der Kohle gestalten zu können.
„Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Entscheidung eines der Kernprojekte für die Strukturstärkung bestätigt worden ist. Mit dem Aufbau einer medizinischen Fakultät in Cottbus für 1.500 Studenten werden voraussichtlich nicht nur bis zu 2.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen und noch einmal so viel indirekte. Wir sehen so vor allem die Chance, dem Fachärztemangel hier bei uns im ländlichen Raum entgegen zu wirken", sagt Dr. Götz Brodermann, Geschäftsführer des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus. Uni-Kliniken hätten immer einen gewissen „Klebeeffekt“.
Mit der Entscheidung des Bundesrats können nun auch ein zweites CTK-Projekt aus dem Strukturwandel auf den Weg gebracht werden: „Smart Hospital“. Das Carl-Thiem-Klinikum soll zu einem digitalen Leitkrankenhaus ausgebaut werden. Damit sollen auch neue digitale Versorgungsmodelle im medizinischen Bereich geschaffen werden. Die im Dezember 2019 gegründete Thiem-Research GmbH arbeitet bereits an ersten Projekten.