Der Vorstand der Vivantes-Kliniken rechnet für dieses Geschäftsjahr mit 30 Millionen Euro Verlusten. Das sagte Vivantes-Vorstandsmitglied Johannes Danckert am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Auch die Bundesmittel für frei gehaltene Covid-19-Betten würden an der negativen Bilanz nichts ändern. Über Monate seien Betten für Covid-19-Patienten frei gehalten worden. Die landeseigenen Vivantes-Kliniken haben ab März dieses Jahres 600 Covid-19-Patienten versorgt, davon 160 auf Intensivstationen.
Der Jahresumsatz des Landeskonzerns liegt insgesamt bei 1,4 Milliarden Euro Umsatz. Bislang war von 25 Millionen Euro Minus die Rede gewesen, das nun doch höher ausfallen dürfte.
Die fast 6000 Vivantes-Betten seien derzeit zwar zu 80 Prozent belegt, aber erst ab fast 90 Prozent verliere die Klinikkette kein Geld. Der Vorstand plant, eine Konzentration von Standorten: So soll das Wenckebach-Klinikum in Tempelhof weitgehend mit dem Auguste-Viktoria-Klinikum (AVK) fusionieren. Aus dem Wenckebach würde ein ambulantes Zentrum, das AVK in Schöneberg zur Großklinik. Vor zwei Wochen protestierten Mitarbeiter des Wenckebach-Klinikums gegen eine Schließung.