Nordrhein-Westfalen

Vorzeigeprojekt: Brennstoffzellen sollen Klinik mit Energie versorgen

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Vorzeigeprojekt: Brennstoffzellen sollen Klinik mit Energie versorgen
Machen Sie mit! Energie sparen in Ihrer Klinik ist aktiver Klimaschutz © Smileus/Fotolia.com

Nicht weniger als ein «Energiesystem der Zukunft» soll in einem Erkelenzer Krankenhaus erprobt werden. Herzstück ist ein Brennstoffzellen-System. Der Wasserstoff dafür steckt in einer Flüssigkeit.

Wie können große Gebäude wie etwa Krankenhäuser künftig klimafreundlich mit Energie versorgt werden? Zum Beispiel mit einer neuartigen Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff Strom und Wärme erzeugt, sagen Forscher des Helmholtz-Clusters Wasserstoff. In Erkelenz im Rheinischen Braunkohlerevier wird dies jetzt in einem Krankenhaus erprobt. Am 6. März startet das Projekt offiziell. Das Bundesforschungsministerium fördert es mit knapp 24 Millionen Euro.

Neuartige Brennstoffzellen sollen Strom und Wärme liefern Herzstück ist ein Brennstoffzellen-System der Firma Bosch, das ein bestehendes Blockheizkraftwerk ergänzt. Zu Beginn des Projekts «Multi-SOFC» werden die Festoxid-Brennstoffzellen (englisch: SOFC für Solid Oxide Fuel Cell) mit Erdgas versorgt. Schon damit sei das System deutlich effizienter als der parallel betriebene Gasmotor, hatte das aus dem Forschungszentrum Jülich hervorgegangene Cluster im Dezember mitgeteilt. Schrittweise wird dann immer mehr Wasserstoff beigemengt, wodurch der Kohlendioxid-Ausstoß weiter sinkt. Die Abwärme des Systems wird für die Wärmeversorgung des Krankenhauses genutzt.

In einer späteren Ausbaustufe wird das System dann mit Wasserstoff versorgt, der zuvor chemisch an einen flüssigen organischen Wasserstoffträger (LOHC: Liquid Organic Hydrogen Carrier) gebunden war. Vor Ort wird er in einer sogenannten Dehydrierungsanlage freigesetzt, um dann in die Brennstoffzellen eingespeist zu werden. Die LOHC-Anlage stammt von der Firma Hydrogenious LOHC Technologies.

Bei der Flüssigkeit handelt es sich nach Unternehmensangaben um ein Öl (Benzyltoluol) das bei Umgebungsdruck und ‑temperatur einfach und sicher gehandhabt werden kann. Auch mit Wasserstoff beladen sei diese Flüssigkeit schwer entflammbar und nicht explosiv. Auch gehe kein Wasserstoff aus dem LOHC verloren.

Projekt soll bis Ende 2026 laufen Das Demonstrationsprojekt soll nach früheren Angaben des Clusters bis Ende 2026 laufen. Geprüft werden soll unter anderem, ob die neue Anlage die Hälfte der Energie-Grundlast des Hermann-Josef-Krankenhauses abdecken kann.

Das Projekt in Erkelenz ist eines von zahlreichen Projekten, die das Helmholtz-Cluster Wasserstoff im Rheinischen Revier koordiniert. Das Cluster besteht aus dem 2021 gegründeten Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) am Forschungszentrum Jülich und Projektpartnern aus Industrie, Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Es soll im Rheinischen Revier neuartige Wasserstoff-Speichertechnologien zeigen, die weltweit eingesetzt werden können. Weiteres Ziel ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Revier vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs 2030.

Klimaneutral hergestellter Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein der Energiewende. Er soll etwa als Brennstoff in Gaskraftwerken eingesetzt werden, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

Quelle: dpa

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