Die Warnow-Klinik in Bützow hat beim Amtsgericht Rostock Insolvenz angemeldet. Die kleine Klinik mit 71 Betten und knapp 150 Mitarbeitern schreibt seit Jahren Verluste. Laut jüngstem Geschäftsbericht betrug das Minus im Jahr 2020 rund 240.000 Euro, ein Jahr zuvor waren es knapp eine Million. Personalabgänge bei Fachärzten seien kaum zu verkraften, zitierte der NDR aus dem Geschäftsbericht.
Trotz der Insolvenz beteuerte der Kaufmännische Leiter der Klinik, Wolfgang Grimme, bei NDR MV Live: "Wir sind voll leistungsfähig, alle Mitarbeiter sind an Deck, es gibt keine Einschränkungen im täglichen Betrieb."
Mehrheitsgesellschafter des Krankenhauses war bis 2021 die Arbeiterwohlfahrt. Diese habe ihre Anteile inzwischen jedoch größtenteils an die private Rosko Med Brandenburg GmbH verkauft. Auch die Stadt Bützow sei noch beteiligt. Laut NDR-Bericht hätten die Stadtvertreter kürzlich beschlossen, die Anteile der Stadt zu 29 Prozent an die Rosko Med und den Rest an Ärzte der Klinik zu veräußern. Das Vorhaben liege mit dem Insolvenzantrag jedoch auf Eis.
Unterstützung bei der Lösungssuche für die Klinik habe auch das Land Mecklenburg-Vorpommern angeboten. Gleichzeitig habe das Land aber darauf verwiesen, dass es kein Gesellschafter der Klinik sei. Und grundsätzlich gelte: Die Häuser müssten den laufenden Betrieb aus den Einnahmen für die Behandlung von Fällen, die sie von den Krankenkassen erhalten, selbst finanzieren.