1,4 Millionen Krebspatienten waren 2022 in stationärer Behandlung. Damit ist die Zahl der Krebsbehandlungen in Krankenhäusern auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre gesunken. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2022 noch einmal um 2 Prozent zurück. Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung könnten ein Grund für den Rückgang sein. Die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt blieb im selben Zeitraum nahezu konstant (+0,3 Prozent).
Krebs war der Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt im Jahr 2022 und ist mit einem Anteil von 8 Prozent an allen Krankenhausaufenthalten weiterhin der vierthäufigste Behandlungsgrund. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (15 Prozent), Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (10 Prozent) und Krankheiten des Verdauungssystems (10 Prozent) stationär behandelt.
Diagnose Lungenkrebs dominiert bei stationären Behandlungen
Mehr als die Hälfte (49 Prozent) aller Krebspatienten in Kliniken ist zwischen 60 bis 79 Jahre alt. Besonders häufig werden Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren wegen Krebs im Krankenhaus behandelt. Ein Fünftel (20 Prozent) der Krebspatienten war im Alter von 40 bis 59 Jahren, weitere 20 Prozent waren 80 Jahre oder älter. Jüngere Menschen sind deutlich seltener wegen einer Krebserkrankung in Behandlung: Nur 5 Prozent waren unter 40 Jahre alt.
Lungenkrebs war die Ursache für jede achte stationäre Krebsbehandlung. Am häufigsten wurden die Diagnosen Lungen- und Bronchialkrebs (12 Prozent), Darmkrebs (10 Prozent), Brustkrebs (9 Prozent), Hautkrebs (8 Prozent) und Harnblasenkrebs (7 Prozent) in Kliniken versorgt. Unter den weitverbreiteten Krebserkrankungen gingen die stationären Behandlungen von Lungen- und Bronchialkrebs gegenüber dem Vorjahr am stärksten zurück (-4 Prozent). Eine Ausnahme bilden die Krankenhausaufenthalte aufgrund von Hautkrebs (+3 Prozent).
Häufigste Todesursachse bei Menschen zwischen 40 und 74 Jahren
Indes ist die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs binnen 20 Jahren gestiegen: Im Jahr 2022 starben gut 231.500 Menschen an den Folgen von Krebs (2002: 210.000). Der Anstieg sei unter anderem auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen. Dagegen ist der Anteil der an Krebs Verstorbenen im Vergleich zu den Todesfällen insgesamt im selben Zeitraum gesunken: von 25 Prozent im Jahr 2002 auf 22 Prozent im Jahr 2022.
Krebs blieb auch im Jahr 2022 die zweithäufigste Todesursache, nur an Krankheiten des Kreislaufsystems starben mehr Menschen (358.200 oder 34 Prozent aller Todesfälle). 54 Prozent der an Krebs Verstorbenen waren Männer, 46 Prozent Frauen. Bei Menschen im Alter von 40 bis 74 Jahren war Krebs die häufigste Todesursache: Mehr als jeder dritte Todesfall (35 Prozent) in dieser Altersgruppe war die Folge von Krebserkrankungen.
Lungen- und Bronchialkrebs ist besonders weit verbreitet und die Ursache für ein Fünftel krebsbedingter Todesfälle (45.200 Todesfälle) und für 4 Prozent aller Todesfälle. Zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen zählten zudem Darmkrebs (24.300 Todesfälle), Bauchspeicheldrüsenkrebs (19.200 Todesfälle), Brustkrebs (19.100 Todesfälle) und Prostatakrebs (15.600 Todesfälle).