Die Jury des Eugen-Münch-Preises hat die Gewinner für das Jahr 2025 bekanntgegeben. Professorin Maria Margarete Karsten, Leitende Oberärztin am Brustzentrum der Berliner Charité, erhält stellvertretend für ihr Team den Preis für Alarm basiertes Monitoring mittels Patient Reported Outcomes Messurement (PROM) in der onkologischen Versorgung. In der Kategorie „Bestes Start-up“ setzte sich das Gründerquartett von Puray durch, das selbstdesinfizierende Katheter entwickelt.
Reduktion der Mortalität bei Brustkrebs
Die Ärztin Maria Margarete Karsten erhält den Preis für ihr P Bro-B-Projekt (PRO steht für Patient-Reported-Outcome, B für Brustkrebs). Dabei wurden gut 900 Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs mit Hilfe einer App regelmäßig zu ihrem Befinden befragt – detaillierter und strukturierter als es im Klinikalltag möglich ist. Indem der Algorithmus die Antworten der Patientinnen in numerische Scores übersetzt, macht er Veränderungen der Symptomatik und Wirkungen von Interventionen in kürzester Zeit sichtbar.
Wie die Studie zeigte, führte das digitale Monitoring zu einer signifikanten Reduktion der Mortalität um 29 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe; gleichzeitig wurden die Symptome der Fatigue ebenfalls signifikanter reduziert, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität beiträgt. Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes löst das System automatisch Alarm aus und bringt Behandlungsteam und Patientin innerhalb kürzester Zeit zum Gespräch über geeignete Maßnahmen zusammen.
Desinfizierende Lichtstrahlen
Die vier Gründer des Münchener Start-ups Puray – Martin Duffner, Christina Scherzer, Eduardo Romero Borrero und Erick Pano – entwickeln selbstdesinfizierende Katheter zur zuverlässigen Prävention katheterassoziierter Krankenhausinfektionen. Durch die Abgabe von Lichtstrahlen wird eine hochwirksame, polymikrobielle Desinfektion erreicht, die auch gegen multiresistente Erreger wirkt und damit eines der drängendsten klinischen Probleme adressiert. Durch die Reduktion katheterassoziierter Infektionen werden teure Folgebehandlungen, verlängerte Liegezeiten und Antibiotikatherapien vermieden. Dies entlastet Personal, senkt Kosten und steigert die Versorgungseffizienz.
Eugen-Münch-Preis wird seit 2015 jährlich verliehen
Die Arbeiten wurden unter rund 100 Einsendungen von der Jury ausgewählt. Dieser gehörten Denise Fischer-Kreer (Inhaberin des Lehrstuhls für Entrepreneurial Behaviour, Universität Bonn), Markus Horneber (Vorstandsvorsitzender der Agaplesion AG), Christian Karagiannidis (Intensivmediziner, Kliniken der Stadt Köln), Vera Lux (Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe , DBfK), Karin Maag (Gemeinsamer Bundesausschusses, GBA), Matthias Graf von der Schulenburg (Leibniz Emeritus, Editor in Chief: European Journal of Health Economics), Irmgard Stippler (Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern) und Maike Telgheder (Redakteurin beim Handelsblatt) an.
Der Eugen-Münch-Preis wird seit 2015 jährlich in zwei Kategorien (Bestes Start-up im Gesundheitswesen sowie „Wissenschaft und praktische Anwendung“ verliehen. Die Gewinner erhalten jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro sowie einen Film, der ihre Arbeit vorstellt.
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