Das Uniklinikum Frankfurt am Main kooperiert seit Kurzem mit der DFB-Akademie. Zweck der Zusammenarbeit sind Weiterbildungen, gemeinsame medizinische Studien und die Versorgung von Profifußballern. Im geplanten Trainingszentrum der DFB-Akademie in Frankfurt-Niederrad sollen neueste medizinische Erkenntnisse aus dem Profisport auf den Amateurbereich übertragen werden.
Besuchsort
Gegenüber der glitzernden Wolkenkratzer-Skyline Frankfurts befindet sich das Uniklinikum Frankfurt am Main (KGU). In dem knapp 1.500 Betten führenden Haus werden jährlich rund eine halbe Millionen Patienten behandelt. Künftig widmet sich das Krankenhaus zusätzlich einer besonders sportlichen Patientenklientel: Profifußballern. Nur wenige Tram-Haltestellen vom KGU entfernt wird derzeit die Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gebaut. DFB und KGU forschen bereits gemeinsam an Studien, deren medizinische Erkenntnisse aus dem Profibereich später auch Amateurkickern zugutekommen sollen.
Weitere Besonderheiten
Schon jetzt, vor der baulichen Fertigstellung der DFB-Akademie, untersuchen die beteiligten Ärzte des KGU Profisportler des DFB. Für die medizinische Organisation ist das KGU zuständig. „Wir wollen verstärkt Wissenschaftlichkeit in den Profifußball transferieren. Dabei sollen neue Diagnose-Therapie-Verfahren entwickelt und Sportler nach einer Verletzung wieder schnell in ihren Sport zurück begleitet werden“, erklärt Prof. Dr. Thomas J. Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Ein erstes gemeinsames Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem „Return to Play“ von Fußballspielern. Das KGU hat dazu über die mediale Reichweite des DFB nach Sportlern mit einer frischen Oberschenkelverletzung gesucht, um diese Verletzungsart in der Studie zu untersuchen. „Da es für Profisportler wichtig ist, möglichst schnell in ihren Sport zurückzukehren, ist präzise auf einen Einklang von Heilung und Therapie zu achten“, sagt Prof. Dr. Ingo Marzi, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Uniklinikum Frankfurt am Main. Ziel ist es, die Trainingsbelastung rechtzeitig wieder für eine optimale sportliche Leistung zu steigern und gleichzeitig den Heilungsprozess zu optimieren.
Warum der Hausbesuch fällig wurde
2021 wird das Gebäude der neuen DFB-Akademie eröffnet. Eine spezielle Sprechstunde für Profisportler soll als Teil des Sportprogrammes der DFB-Akademie einen schnellen Weg von der Diagnose bis zur Therapie ermöglichen. „Wir planen einen ,Fast Track‘ für Spitzensportler, um optimale Abläufe in Diagnostik und Therapie zu entwickeln. Die zukünftigen Ergebnisse dieser Kooperation des DFB mit der universitären Medizin sollen künftig auch auf den Amateursport übertragen und die Sportmedizin dadurch weiterentwickelt werden“, sagt Vogl.