Kolumne der Initiative Gesundheitswirtschaft (IGW).
Das Wichtigste ist die Gesundheit.“ Ein immer wiederholter Ausruf. Keine Begrüßung ohne ihn. Gesundheit ist der Megatrend. Und dann das: Unter den 25 wertvollsten Marken weltweit findet sich kein einziges Gesundheitsunternehmen. Sieht man von einem Technikkonzern ab, der unter vielem anderen auch Medizingeräte herstellt, und von IT-Unternehmen, deren Soft- und Hardware auch bei Gesundheitsfirmen zum Einsatz kommt.
Ein Unternehmen braucht lange Zeit, bis es zur Marke wird. Die Gesundheitswirtschaft ist eine junge Branche, auch wenn deren Betriebe und Institutionen schon viel früher gegründet worden sind. Denn sie wurden dem Sozial- und nicht dem Gesundheitssektor zugerechnet; gewaltigen Umsätzen und Personalkörpern zum Trotz. Erst in allerjüngster Zeit, genau genommen erst in den letzten Jahren, hat sich das geändert. Gesundheitswirtschaft wird als Zukunftsbranche gerade entdeckt.
Auch die Politiker üben noch. So ist es etwa für Wirtschaftspolitiker keinesfalls selbstverständlich, ihre Blicke fest auf die Gesundheitswirtschaft zu richten. Im Gegenteil, es wird immer noch allzu häufig auf die Kollegen von der Gesundheitspolitik verwiesen, wenn Unternehmen den Dialog aufzunehmen wünschen.
In den Bundes- und Landtagsfraktionen ist die Funktion eines Gesundheitswirtschaftlichen Sprechers bisher völlig unbekannt. Jungen Politikern sei empfohlen, schnell aktiv zu werden. Sie können Geschichte schreiben.
Die Gesundheitswirtschaft hat gewaltige Potenziale. Diese gilt es aber zu erschließen. Daran können viele mitwirken. Allen voran die Unternehmen dieser jungen Branche selbst. Sie müssen erkennen, dass nur gemeinsames Auftreten stark macht. Die Chancen für Zusammenarbeit werden bisher nicht annähernd genutzt. Sich im eigenen Sektor einzurichten, war gang und gäbe. Strategische Partnerschaften sind deshalb das Gebot der Stunde. Darum müssen die gewohnten Geschäftsmodelle überwunden werden. Gemeinsam unternehmerische Risiken zu teilen, will gelernt sein. Mut zum Wandel führt zum Erfolg.
Auch die Kammern, Berufs- und Unternehmensverbände gilt es, für die Gesundheitswirtschaft zu begeistern. Bisher findet die Gesundheitswirtschaft in deren oft altwürdigen Hallen nicht so recht statt. Regionale Gesundheitsinitiativen haben sich bereits auf den Weg gemacht. Sie sind dabei, die angestammte „Sitzordnung“ in den Gremien der Wirtschaft aufzumischen. Plätze müssen für die Vertreter der aufstrebenden Branche freigeräumt werden. Da ist Energie und Beharrlichkeit angesagt. Weiter so.
Kommunen, Länder und Bund können durch eine Fülle von Aktivitäten daran mitwirken, die Gesundheitswirtschaft von übernommenen Fesseln zu befreien. So gilt es, Gesetze zu entstauben, Infrastrukturmaßnahmen neu zu gewichten und Bildungspläne zu modernisieren. Natürlich sind auch hier Widerstände programmiert. Aber jetzt müssen den Ankündigungen in Reformprogrammen energische Taten folgen.
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