Die medizinische Versorgung in Deutschland ist nach Ansicht von Experten nicht optimal auf Terroranschläge vorbereitet. So fordert etwa der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer des BG Klinikums Unfallkrankenhaus Berlin, Axel Ekkernkamp, in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel einen „nationalen wie europäischen Notfallplan für die medizinische Versorgung von Terroropfern". Seiner Auffassung nach sollten sich geeignete Kliniken in Deutschland und Europa auf Massenanfälle von Terrorverletzten spezialisieren.
Bereits in der November-Ausgabe von f&w - führen und wirtschaften im Krankenhaus hatte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Reinhard Hoffmann, kritisiert, dass Krankenhäuser ihre vorgehaltenen Kapazitäten für den Fall von Terrorangriffen nicht ausreichend finanziert bekommen. Zwar verfügten deutsche Kliniken über die notwendigen Kapazitäten für die Aufnahme von Schwerverletzten. „Aber im Bereich von spezifischen Verletzungen und medizintaktischen und strategischen Fragen gibt es Nachholbedarf." Er bemängelte zudem, dass entsprechende Notfallübungen aus dem Regelbetrieb und den Fallpauschalen finanziert werden müssten. „Dazu kommt, dass wir spezielle Ressourcen für einen Massenanfall vorhalten müssen, etwa Fixateur externe für die Stabilisierung bei Knochenbrüchen, spezielles Verbandsmaterial oder Infusionslösungen."