Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach den vorläufigen Finanzergebnissen des Jahres 2016 einen Überschuss von rund 1,38 Milliarden Euro erzielt. Das hat das Bundesgesundheitsministerium heute mitgeteilt. Damit seien die Finanzreserven der Krankenkassen auf mehr als 15,9 Milliarden Euro angestiegen und betrugen zusammen mit dem Gesundheitsfonds Ende vergangenen Jahres insgesamt 25 Milliarden Euro. Die Zahlen des Ministeriums bestätigen die Vorabmeldung des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vor wenigen Wochen, wonach die Kassen insgesamt mit stabilen Finanzen rechnen können. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bezeichnete die Lage der Finanzreserven als gute Grundlage. „Das zeigt, die Panikmache, mit der Versicherte verunsichert wurden, hat sich als falsch erwiesen", sagte Gröhe heute in Berlin. „Wir haben die notwendigen Verbesserungen, etwa im Bereich der Prävention, der Hospiz- und Palliativversorgung oder der Stärkung von Stationspflege und Hygiene im Krankenhaus, mit Augenmaß und stets mit Blick auf ihre langfristige Finanzierbarkeit auf den Weg gebracht."
Der Ausgabenzuwachs lag zuletzt bei insgesamt bei 3,3 Prozent. Der Wert lag deutlich über dem Anstieg der Ausgaben für Krankenhausbehandlungen, die 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Der Schätzerkreis hatte vergangenes Jahr noch mit deutlich höheren Beträgen auf der Kostenseite gerechnet. Die Unterschiede zu den ursprünglichen Prognosen zeigen aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), „dass der Schätzerkreis politisch instrumentalisiert wird, um gegen die Leistungserbringer Stimmung zu machen", sagte DKG-Präsident Thomas Reumann. Reumann kritisiert die erneute Aufstockung der GKV-Reserven. Aus Sicht der Kliniken ignorierten die Kassen zugleich Kostensteigerungen durch Tarifabschlüsse und ambulante Notfallleistungen an den Krankenhäusern.