Öffentliche Klinken geben laut einer Studie im Durchschnitt mehr für Personal und Material aus als private Krankenhäuser. Demnach lagen bei Einrichtungen mit öffentlichem Träger die Ausgaben für Personal und Material im Jahr 2015 bei 95 Prozent des Umsatzes, heißt es in der Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pwc. In privaten Einrichtungen waren es 88 Prozent, bei kirchlichen Krankenhäusern 89 Prozent. Öffentliche Krankenhäuser benötigen laut der Untersuchung auch mehr Fremdkapital, um ihre Geschäfte zu finanzieren. Bei ihnen liegt der Fremdkapital-Anteil bei 43 Prozent, während private Kliniken mit 32,6 Prozent und kirchliche mit 31,2 Prozent auskamen. Für die Analyse hat sich Pwc die Kennzahlen von über 100 deutschen Krankenhäusern angeschaut.
Bei der Lagerhaltungsdauer schnitten hingegen die kirchlichen Häuser am besten ab. Die Lagerhaltungsdauer misst die durchschnittliche Kapitalbindung im Vorratsvermögen. Kirchliche Krankenhäuser kamen hierbei auf etwa drei Tage, bei privaten Kliniken waren es etwa sechs, bei öffentlichen sieben Tage. Dagegen erzielten die öffentlichen Kliniken bei der Auslastung das beste Ergebnis. Sie erzielten eine Belegung von etwa 80 Prozent, während es bei privaten Krankenhäusern 77 Prozent und bei kirchlichen 74 Prozent waren.
In ihrer Untersuchung ist das Beratungsunternehmen auch auf Unterschiede beim Forderungsmanagement eingegangen. Die Studienautoren verglichen dafür die „Days Sales Outstanding“. Die Kennziffer beschreibt, wie lange ein Krankenhaus benötigt, um Forderungen zu Geld zu machen. Im Durschnitt waren es bei den untersuchten Kliniken 48 Tage, bei öffentlichen Krankenhäusern knapp 60 Tage. Zum Vergleich: Bei deutschen Unternehmen aus allen Branchen liegt dieser Wert nach Pwc-Angaben bei 33 Tagen. Wegen eigener Defizite beim Abrechnungsablauf verzichte ein Krankenhaus somit auf eine jahresdurchschnittliche Liquidität von etwa 2,7 Millionen Euro, heißt es in der Analyse.