89 Prozent der Krankenhäuser stehen in Sachen Nachhaltigkeitsberichterstattung noch ganz am Anfang - das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG. Nur 11 Prozent der Krankenhäuser haben bislang überhaupt einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, 70 Prozent haben bislang gar nicht über Nachhaltigkeitsaktivitäten informiert. Über 70 Prozent der Kliniken stehen in Punkto Nachhaltigkeitsmanagement gänzlich am Anfang oder stufen sich selbst als Starter ein.
Hauptkritikpunkt ist demnach der finanzielle und personelle Aufwand. Eine Pflicht zur Berichterstattung durch die CSRD (Corpoarate Sustainability Reporting Directive) empfinden die Kliniken als zusätzliche Belastung, denn sie bindet nicht nur personelle und finanzielle Ressourcen, sondern ist bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage schlicht kaum zu leisten. Die Krankenhäuser befürchten, dass bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen mehr bürokratischen Pflichten anfallen, die keinen tatsächlichen Nutzen für die Häuser bringen. Die CSRD würde den Großteil der Kliniken erstmalig zu einem Bericht verpflichten. Die 89 Prozent der Kliniken, die noch nie einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt haben, müssten dann handeln.
„Die Kliniken können dieses ohne externe Unterstützung kaum bewältigen, diese wiederum belastet ihre Budgets. Zusätzlich erschwert wird jegliche seriöse Planung in dieser Hinsicht durch die noch nicht erfolgte Umsetzung der CSRD in deutsches Recht, die mit Blick auf die bundespolitische Lage auch weiter unklar ist. "In dieser Situation brauchen Kliniken dringend Planungssicherheit“, sagt Volker Penter, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei BDO, zu den Umfrageergebnissen.
An der Studie, die 2024 durchgeführt und nun ausgewertet wurde, haben sich bundesweit 333 Krankenhäuser mit einer Größe ab 100 Betten beteiligt.