Reaktion auf Treffen von KBV und Marburger Bund

Klinikdirektoren gegen Parallelstrukturen bei Notfallversorgung

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Klinikdirektoren gegen Parallelstrukturen bei Notfallversorgung
© iStock.com/kzenon

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) hat die Idee der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des Marburger Bundes (MB) für eine gemeinsame einheitliche Anlaufstelle von Rettungsdienst und vertragsärztlichem Bereitschaftsdienst kritisiert. Für die Ersteinschätzung im Notfall müsse nichts Neues erfunden werden, so VKD-Präsident Josef Düllings. „In den Notfallambulanzen der Kliniken gibt es bereits Triage-Systeme, die genau das leisten.“ Ihre Beteiligung an dem Konzept scheine aber nicht vorgesehen zu sein. „Statt parallele Strukturen neu aufzubauen, sollte man die vorhandenen Strukturen in den Notfallambulanzen nutzen und die Kliniken dafür vernünftig bezahlen“, so Düllings. Dabei sollten auch die niedergelassenen Ärzte vor Ort eingebunden werden. Sie sollten rund um die Uhr einbezogen werden.

KBV und MB hatten vergangene Woche angekündigt, sich gemeinsam für eine integrierte Notfallversorgung einzusetzen. Sie hatten dabei betont, dass bei der Reform der Notfallversorgung alle Beteiligten einbezogen werden müssten. Der VKD sei „erstaunt und erfreut“ darüber, dass die KBV gemeinsam mit Ärzten und Krankenhäusern Lösungen für die wachsenden Problem der ambulanten Notfallversorgung finden wollten. VKD-Präsident Düllings sieht die Ankündigung der Ärztevertreter als „ersten Schritt in die richtige Richtung“.

Auch die Einschätzung von KBV und MB, dass viele Patienten in den Notfallambulanzen keiner Krankenhausbehandlung bedürften, teile der VKD. „Die Schlussfolgerung, dass sie ebenso gut im Notdienst der Kassenärzte behandelt werden könnten, mag theoretisch einleuchten. Die Praxis sieht jedoch völlig anders aus“, so der VKD-Präsident. In vielen Regionen hätte sich die Mehrzahl der niedergelassenen Ärzte aus der ambulanten Notfallversorgung verabschiedet. Zudem seien in ländlichen Regionen die Dienstbezirke so groß, dass ein Großteil der niedergelassenen Mediziner die Patienten selbst in die Notfallambulanz der näher gelegenen Kliniken schicke.

Die erste Anlaufstelle für die Patienten seien die Krankenhäuser, so Düllings. Deshalb solle den Kliniken die Verantwortung dafür auch übertragen und die Rechtslage geändert werden. Vergütungsverhandlungen sollten dann zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem GKV-Spitzenverband erfolgen. „Bisher hängen die Krankenhäuser am Tropf der Kassenärztlichen Vereinigungen, leisten aber den Löwenanteil der Arbeit, vor allem zu den ungeliebten Tages-, Wochenend- und Nachtzeiten“, erklärte der VKD-Präsident.

Autor

 Hendrik Bensch

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