Ein Anstieg der Beitragssätze zur Sozialversicherung um einen Prozentpunkt sorgt für einen Rückgang von 90.000 Arbeitsplätzen. Das geht aus einer Studie des privaten Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hervor, über die die „Welt“ heute berichtet. Die Forscher prognostizieren steigende Beitragssätze, selbst wenn die Politik keine Leistungsausweitungen mehr beschließt. Bis 2030 werde der Beitragssatz von heute 39,95 auf dann 44,8 Prozent anwachsen, so das Szenario.
Insbesondere die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) sind in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen. Nach Berechnungen der BibliomedManager-Redaktion stieg der Höchstbeitrag eines gesetzlich Versicherten in den Jahren 2005 bis 2017 von 500,55 Euro auf 682,95 Euro. Der durchschnittliche Beitragssatz erhöhte sich von 14,2 auf 15,7 Prozent, die Beitragsbemessungsgrenze von 3.525 auf 4.350 Euro. Zugleich stieg der aus Steuermitteln finanziert Bundeszuschuss in diesem Zeitraum von 2,5 auf 14,5 Milliarden Euro.
Insgesamt erhöhten sich die Ausgaben der GKV gemessen am BIP laut AOK-Daten von 6,2 Prozent im Jahr 2006 auf 7,1 Prozent im Jahr 2017. Dabei stiegen nach eigenen Berechnungen am stärksten die Ausgaben für niedergelassene Ärzte (+55,2 Prozent) und Krankenhäuser (+45,4 Prozent). Die Ausgaben für Arzneimittel erhöhten sich um 41,9 Prozent.