Die Deutsche Psychotherapeuten-Vereinigung (DPtV) verteidigt die Ausbildungsreform der Psychotherapeuten gegen Kritik. Bei einem Pressegespräch in Berlin sagte die DPtV-Bundesvorsitzende Barbara Lubisch heute: „Die Ausbildungsreform ist dringend notwendig und wir hoffen, dass sie schnell und erfolgreich umgesetzt wird.“ Wenn derzeit behauptet werde, dass durch die geplante Reform ein „Psychotherapeut light“ entstünde, sei dies „schlicht falsch“. So werde beispielsweise die Weiterbildung nach dem Studium zukünftig fünf Jahre betragen. Derzeit dauert die Ausbildung nach dem Studium drei bis fünf Jahre. Zudem wird künftig der Zugang zum Studium nur noch mit einem Abitur möglich sein. Momentan benötigen künftige Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) nur eine Fachhochschulreife.
Das Bundesministerium für Gesundheit hatte Ende Juli einen Arbeitsentwurf zur Reform des Psychotherapeutengesetztes vorgelegt. Darin ist unter anderem vorgesehen, die beiden Berufe Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut zu einem Beruf mit anschließender Spezialisierung zusammenzuführen.
Nach Ansicht von Lubisch werde die Reform auch Kliniken Vorteile bringen. So werde es für sie voraussichtlich leichter, psychotherapeutische Tätigkeiten abzurechnen, weil die Psychotherapeuten direkt nach dem Master-Studium und Staatsexamen ihre Approbation erhalten. Derzeit erfolgt die Approbation erst nach der postgradualen Ausbildung und dem Staatsexamen.