Auch unter der neuen Bundesregierung werden sich Krankenhäuser auf weitere regulatorische Vorgaben einstellen müssen, erwartet der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. „Der Weg des Hineinregelns in innere Strukturen der Krankenhäuser ist schon länger begangen worden, über alle Parteigrenzen hinweg. Und deshalb werden wir da nicht rauskommen“, sagte er auf dem heute in Hannover stattfindenden Personalkongress in Hannover. Das neue Sieben-Parteien-Parlament werde es Verbänden wie der DKG „schwerer, in manchen Fällen aber auch leichter machen“, so Baum. Sollte das Gesundheitsministerium im Falle einer Jamaika-Koalition an die Grünen gehen, „müssten wir neu anfangen“, so der DKG-Hauptgeschäftsführer. Die Einführung einer Bürgerversicherung hält Baum nach diesem Wahlergebnis für ausgeschlossen, für eine Verbesserung der Personalkosten- und Investitionsfinanzierung hätten sich sowohl Union wie auch FDP und Grüne offen gezeigt.
Baum unterstrich in seinem Vortrag zudem den Führungsanspruch der Krankenhäuser bei der weiteren Vernetzung in der Gesundheitsversorgung. „Eine vernetzte Planung muss vom Krankenhaus als Mittelpunkt der Versorgung ausgehen“, betonte Baum. Er warnte vor einem „falschen Zungenschlag“ in einer künftig gemeinsamen stationären und ambulanten Planung, wenn die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) damit eine Vermeidung von Krankenhausaufenthalten anstrebten. „Wir müssen aufpassen, dass die Vernetzungsdiskussion aus dem Kern des medizinischen Versorgungsbedarfs geführt wird und nicht aus Sicht einer Institution, der es um Absicherung ihrer Position geht“, so Baum.
Baum betonte zudem den Willen der Krankenhäuser, in der kommenden Legislatur Verbesserungen für die Pflege zu erreichen. „Wir sind bereit einzustellen“, betonte Baum und verwies auf 10.000 offene Stellen in den Kliniken. Objektiv sei dieses Personal zurzeit aber nicht auf dem Arbeitsmarkt verfügbar. „Es darf aber nicht darin münden, wo wir in der Neonatologie angekommen sind“, betonte Baum.