Das geplante Zwei-Schlüssel-Prinzip für den Zugang zu Gesundheitsdaten im Zuge der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ist aus Sicht der grünen Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink „ein Witz“. Die Erfordernis einer doppelten Legitimation mittels Versichertenkarte und Heilberufeausweis bedeute eine Bevormundung des Patienten, sagte Klein-Schmeink vergangene Woche dem „Tagesspiegel“. Die Patienten müssten selbstbestimmt ihre digitalen Gesundheitsdaten einsehen können. „Die Patientenakte gehört in Patientenhand“, forderte Klein-Schmeink.
Experten wie der ehemalige Geschäftsführer der Gematik Arno Elmer kritisieren, dass die eGK auf einer Technologie basiere, „deren Spezifikation und Prozess- und Strukturanforderungen 15 Jahre alt sind“. Die Technik sei beispielsweise nicht geeignet, sich mit mobilen Anwendungen zu verknüpfen. Die Idee, dass Patienten Gesundheitsdaten von ihren Apps in das System einspeisen können, sodass diese von behandelnden Ärzten genutzt werden können, funktioniere auf Basis der Gematik nicht, erklärte Elmer in der Oktoberausgabe des Fachmagazins „f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus“.