Im Streit um Personaluntergrenzen hat die Gewerkschaft Verdi für diesen Donnerstag einen ganztägigen Warnstreik an den vier baden-württembergischen Unikliniken angekündigt. Erstmals sollen im Laufe dieser Verhandlungen auch Klinikangestellte an den Standorten Heidelberg und Ulm die Arbeit niederlegen. Mit dem Streik will Verdi die Arbeitgeber dazu drängen, ihre Verhandlungsposition zu ändern.
Der Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Uniklinika (AGU) hat unter anderem angeboten, in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm insgesamt mindestens 120 zusätzliche Vollzeitkräfte in der Pflege einzustellen. Zudem solle ein Personal-Bemessungsinstruments für die Regelbesetzung in besonders pflegeintensiven Bereichen eingeführt und Nachdienste doppelt besetzt werden. Verdi drängt jedoch darauf, in einem Tarifvertrag verbindlich festzulegen, welche Personaluntergrenzen für die Pflege nicht unterschritten werden dürfen.
Die beiden AGU-Vorstände Gabriele Sonntag und Udo X. Kaisers hatten in der vergangenen Woche jedoch solch eine tarifliche Regelung abgelehnt. Die Gewerkschaft wolle die Entscheidungsbefugnisse über die Art und den Umfang der Krankenversorgung an den baden-württembergischen Uniklinika übernehmen. „Dies ist mit der Erfüllung unseres Versorgungsauftrages nicht vereinbar“, heißt es in einer Pressemitteilung des Arbeitgeberverbandes.