Die Sachkosten haben sich in Kliniken in den vergangenen Jahren je nach Größe unterschiedlich stark erhöht. Das ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Inverto. Demnach sind die Sachkosten in Krankenhäusern mit über 1.000 Betten seit 2009 um vier Prozent gestiegen. Kleine Kliniken mit unter 500 Betten mussten 18 Prozent mehr investieren, bei Krankenhäusern mit 500 bis 1.000 Betten waren es 19 Prozent mehr.
Laut der Untersuchung von Daten von 171 Kliniken haben die privat geführten Häuser besser gewirtschaftet: Sie gaben rund 25 Prozent weniger für Sachmittel je Bett aus als öffentliche Kliniken. Ihnen gelang es zudem, den Sachkostenanteil in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich um zwei Prozent zu senken. Bei öffentlichen Häusern stieg er hingegen um sieben Prozent. „Private Krankenhäuser agieren anscheinend nicht nur bei der Bündelung der Bedarfe, sondern auch bei der Standardisierung der einzukaufenden Produkte sowie bei der Auswahl der Lieferanten kostenbewusster“, so das Fazit der Studienautoren.
Seit Anfang 2017 ist in der Krankenhausvergütung ein neues Kostenregime in Kraft, da der Gesetzgeber eine Übervergütung von Sachkosten vermutet hatte. In der aktuellen Ausgabe von f&w kommen Anja Hoffmann, Tamir Al-Abadi, Sebastian Irps und Thomas Kersting allerdings zu dem Ergebnis, dass eine solche nicht auszumachen ist. Im Gegenteil: Die zuvor sachgerechte und hochwertige Kalkulation wurde durch den willkürlichen Gestaltungseingriff erheblich gemindert.