Im vergangenen Jahr lagen die Investitionen der Bundesländer in Krankenhäuser rund 240 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf eine Anfrage aus der FDP-Bundestagsfraktion hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Demnach stellten die Länder 2017 insgesamt 2,98 Milliarden Euro für Investitionen in Krankenhäuser zur Verfügung. 2016 waren es 2,74 Milliarden Euro.
Das BMG weist laut dem Bericht auch auf die Lücke zwischen benötigten und tatsächlichen Investitionen hin. „Schätzungen aus Wissenschaft und Praxis gehen von einem jährlichen Investitionsbedarf von circa fünf Milliarden Euro bis circa 6,6 Milliarden Euro aus“, heißt es in der Antwort. Zuletzt hatte unter anderem der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erneut die fehlenden Investitionen kritisiert. „Die absolut unzureichende Bereitstellung der Investitionsmittel für die Krankenhäuser bleibt ohne Lösung“, sagte Gaß mit Blick auf den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD.
Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD zwar festgehalten, es seien „deutlich erhöhte Investitionen in Krankenhäuser für Umstrukturierungen, neue Technologien und Digitalisierung notwendig.“ Als konkrete Maßnahmen kündigten sie jedoch lediglich an, den Strukturfonds für weitere vier Jahre in Höhe von einer Milliarde Euro pro Jahr fortzusetzen. Der Fonds wird jeweils zur Hälfte aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds und von den Ländern finanziert.