Die Berufung eines Interimsgeschäftsführers für die städtischen Kliniken in Köln wird möglicherweise noch etwas dauern. Zwar hat sich der Aufsichtsrat nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf den Bremer Unternehmer Peter Jung geeinigt. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat der Charité und von Vivantes. Jedoch hat die Kölner Oberbürgermeisterin, Henriette Reker, den Berufungsprozess scharf kritisiert, wie die „Kölnische Rundschau“ meldet. Unabhängig von dem Kandidaten für den Posten halte die Oberbürgermeisterin das Verfahren für „nicht akzeptabel“, erklärte ihr Sprecher. Es gebe bislang keine transparente Grundlage für die geplante Berufung.
Der Posten an der Spitze der städtischen Kliniken war im April frei geworden, weil der Klinik-Geschäftsführer Roman Lovenfosse-Gehrt entlassen wurde. Der Aufsichtsrat ist seitdem auf der Suche nach einem Kandidaten, der die Geschäfte zunächst übergangsweise leiten soll. Bei dem jetzigen Berufsverfahren hat die Oberbürgermeisterin formal kein Veto-Recht. Da die Kliniken jedoch vollständig im Besitz der Stadt Köln sind, dürften ihre Aussagen dennoch Auswirkungen auf das Verfahren haben.