Initiative „Fair ist gesund“

Kölner Kliniken fordern gerechte Finanzierung

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Kölner Kliniken fordern gerechte Finanzierung
Unter dem Motto „Fair ist gesund“ haben sich zehn freigemeinnützige Krankenhäuser in Köln zusammengeschlossen, um auf die strukturelle Schieflage in der städtischen Krankenhausfinanzierung aufmerksam zu machen. © izhar ahamed / Pixabay

Zehn freigemeinnützige Krankenhäuser in Köln haben sich zur Initiative „Fair ist gesund“ zusammengeschlossen. Sie kritisieren die einseitige Förderung kommunaler Kliniken durch die Stadt. 

Unter dem Motto „Fair ist gesund“ haben sich zehn freigemeinnützige Krankenhäuser in Köln zusammengeschlossen, um auf die strukturelle Schieflage in der städtischen Krankenhausfinanzierung aufmerksam zu machen. 

Laut eigenen Angaben versorgen die freigemeinnützigen Krankenhäuser über die Hälfte aller stationären Patientinnen und Patienten in Köln. Sie begleiten mehr als jede zweite Geburt und übernehmen nahezu die gesamte geriatrische Versorgung. Auch in der Notfallversorgung spielen sie eine zentrale Rolle: Sechs von zehn Notfällen werden in diesen Häusern behandelt, darunter 55 Prozent aller Herzinfarkte und ein Drittel aller Schlaganfälle. Dennoch haben sie bislang keine Unterstützung aus dem städtischen Haushalt erhalten.

Die Stadt Köln fördere ausschließlich die Kliniken der Stadt Köln gGmbH. Diese erhielten zwischen 2015 und 2023 finanzielle Hilfen in Millionenhöhe, darunter Gesellschafterdarlehen, die Ende 2024 in Eigenkapital umgewandelt wurden. Allein dieser Schuldenschnitt hatte ein Volumen von 533,2 Millionen Euro. Zusätzlich zahlt die Stadt jährliche Betriebskostenzuschüsse: 67,2 Millionen Euro im Jahr 2023, 73,3 Millionen Euro im Jahr 2024 und laut Haushaltsplan 76,6 Millionen Euro für 2025 sowie 69,3 Millionen Euro für 2026.

Forderung nach Gleichbehandlung

„Die Stadt Köln sollte ein Interesse daran haben, alle Krankenhäuser in Köln gleichermaßen zu unterstützen, um ihrem Auftrag zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Kölner Bevölkerung nachzukommen“, sagt Gunnar Schneider, Vorstand der Stiftung der Cellitinnen. Auch Stephan Prinz, Vorstand der Josefs-Gesellschaft, kritisiert: „Es ist inakzeptabel zu sehen, dass nicht alle Häuser die gleichen Chancen haben. Wir leisten dieselbe Arbeit, aber werden in Köln benachteiligt. Das muss sich ändern.“

Die Initiative fordert einen offenen Dialog mit der Stadt über eine verlässliche, transparente und trägerunabhängige Finanzierung. Ziel sei nicht, kommunalen Häusern Mittel zu entziehen, sondern gleiche Bedingungen für alle Kliniken mit Versorgungsauftrag zu schaffen.

Zu den beteiligten Häusern gehören sieben Krankenhäuser der Hospitalvereinigung der Cellitinnen sowie das Eduardus-Krankenhaus Köln-Deutz, das Evangelische Krankenhaus Köln-Kalk und das St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind. Sie wollen mit der Kampagne „Fair ist gesund“ auf die strukturelle Schieflage in der Finanzierung aufmerksam machen und eine langfristig zuverlässige Versorgung für alle Kölnerinnen und Kölner sichern.

cs

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