Wegen zu hoher Arbeitsbelastung nehmen viele junge Ärzte stressbedingt Medikamente ein. Das hat eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ergeben. Der Befragung zufolge nehmen 22 Prozent der jungen Ärzte wegen des Stresses mindestens einmal pro Monat Medikamente ein. Mehr als die Hälfte sehe in der eigenen Überbeanspruchung die Gefahr eines Burnouts, heißt es in der Untersuchung, die vom Competenzzentrum Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsverbänden entstanden ist.
84 Prozent der jungen Ärzte und 82 Prozent der Pflegenden beklagten in der Umfrage einen zu großen Einfluss der Ökonomie auf fachliche Entscheidungen. „Wir brauchen dringend eine Entlastung von unnötigen Verwaltungsaufgaben“, erklärte Andreas Hammerschmidt, Vorsitzender des Sprecherrates der jungen Ärztinnen und Ärzte im Marburger Bund, zu der Studie. „Vieles davon ist schlicht und ergreifend nicht unser Job, bindet aber wahnsinnig viel Zeit, die wir für die Patientenbehandlung benötigen.“