Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben beschlossen, sich gemeinsam bei der Deutschen Krebshilfe um den Titel „Onkologisches Spitzenzentrum“ zu bewerben. „Bisher gibt es im Zentrum Deutschlands trotz hoher Patientenzahlen kein solches Onkologisches Spitzenzentrum“, so Heyo K. Kroemer, Sprecher des Vorstandes der UMG. „Das wollen wir ändern.“ UMG und MHH haben nun bis zum Herbst kommenden Jahres Zeit, um den Antrag zu formulieren. Hierzu wollen sie ein gemeinsames Lenkungsgremium einsetzen.
Bislang gibt es 13 Onkologische Spitzenzentren, in denen die Deutsche Krebshilfe den Erkrankten eine individuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft ermöglichen will. In den Zentren arbeiten Experten aus unterschiedlichen medizinischen und wissenschaftlichen Disziplinen und versorgen die Betroffenen interdisziplinär und begleiten sie psychosozial.
MHH und UMG haben in der Onkologie bereits große Verbundprojekte beantragt, unter anderem das HighMed-Projekt. Dabei werden Datenintegrationszentren an den Universitätskliniken in Göttingen Hannover und Heidelberg aufgebaut und vernetzt. Mit dem Projekt wollen die Unikliniken Krankenhausinfektionen noch besser bekämpfen sowie Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen durch personalisierte Ansätze wirkungsvoller behandeln. Mit der Bewerbung für das Onkologische Spitzenzentrum wollen die MHH und UMG nun auch ihre Forschungsanstrengungen noch besser koordinieren, erklärte MHH-Vize-Präsident Andreas Tecklenburg.