Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist es, angesichts sicherheitspolitischer Veränderungen "resilientere Gesundheitsstrukturen zu schaffen – insbesondere für den Bündnis- und Verteidigungsfall", gab die MHH in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) sagte: "Die enge Vernetzung von universitärer Spitzenmedizin, regionalen Strukturen und wehrmedizinischer Expertise ermöglicht es, Versorgung, Ausbildung und Forschung zukunftssicher zu gestalten."
Im Rahmen der Zusammenarbeit solle die Forschung durch Tandemprogramme gestärkt und die Einrichtung eines Instituts für Wehrmedizin geprüft werden, das sich mit Themen wie psychischer Gesundheit, Infektionsmedizin, Prothetik und digitaler Ressourcensteuerung befassen könnte. Zudem solle die Kooperation dazu dienen, Wissen und Ausbildung in Friedenszeiten als Grundlage für Krisen und mögliche Kriegsszenarien nutzbar zu machen.
Wissenserwerb im Frieden als Rüstzeug für Krisen
Darüber hinaus solle die Partnerschaft als Vorbereitung auf Katastrophen, Pandemien und militärische Konflikte verstanden werden und einen Beitrag zu einer leistungsfähigen gesamtstaatlichen Gesundheitsversorgung leisten. In der Krankenversorgung seien gemeinsame Konzepte zur Behandlung komplexer Verletzungen und Erkrankungen vorgesehen – etwa in der Traumatologie, Verbrennungs- und Amputationsmedizin sowie der Anästhesie. Ergänzend seien neue Ausbildungsangebote zu Krisenmedizin, Resilienz und zivil-militärischer Zusammenarbeit geplant.
ms

