In den vergangenen zehn Jahren sind in Berliner Kliniken 3.482 meldepflichtige Infektionen erfasst worden, die durch gefährliche Krankenhauskeime hervorgerufen wurden. Das geht aus der Antwort des Berliner Senats auf eine parlamentarische Anfrage der CDU hervor, über die die Berliner Morgenpost berichtet. Demnach sind 534 Patienten in dem Zeitraum nach der Infektion verstorben. Bei der Aufstellung wurden Infektionen zu vier Krankheitserregern berücksichtigt. Am häufigsten waren Infektionen mit dem MRSA-Erreger. Hierzu wurden mehr als 2.350 Infektionen in der Stadt registriert. In 198 Fällen waren sie tödlich.
Der Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, Marc Schreiner, verwies heute darauf, dass die Maßnahmen der Krankenhäuser dazu geführt hätten, dass die Infektionen mit dem häufigsten MRSA-Keim seit Jahren rückläufig sind. Inzwischen lägen sie unter dem europäischen Durchschnitt. Bei den Infektionen insgesamt sei in den vergangenen Jahren kein wesentlicher Anstieg zu beobachten. Wenn man die in den vergangenen zehn Jahren gestiegenen Fallzahlen und den demographischen Wandel berücksichtige, zeichne sich insgesamt eine Verbesserung ab, so Schreiner. Dennoch sei jeder Einzelfall ein Fall zu viel.