Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Sie lagen somit bei 119,6 Milliarden Euro, gab das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute bekannt. Prozentual am stärksten stiegen die Ausgaben für Heilmittel. Hier gab es ein Plus von 7,4 Prozent. Grund hierfür seien vor allem die Honorarerhöhungen durch das Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz gewesen, so das BMG.
Die Ausgaben bei den Krankenhausbehandlungen stiegen in den ersten sechs Monaten um 3 Prozent. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisierte, dass der Zuwachs im stationären Bereich deutlich niedriger liege als der allgemeine Ausgabenzuwachs. Auch die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung waren mit 3,3 Prozent stärker gestiegen. „Umso unverständlicher ist es, dass durch das Pflegereformgesetz die Krankenhäuser mit der Hypothek einer Streichung von 500 Millionen Euro belastet werden sollen“, so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Kritisch äußerte er sich zudem zu den höheren Verwaltungskosten der Krankenkassen. Diese hatten sich um 6,5 Prozent erhöht. Rechnet man höhere Zahlungen zu den Alterungsrückstellungen heraus, lag der Anstieg der Netto-Verwaltungskosten bei rund 3,4 Prozent. „Krankenhäuser würden auch gerne für ihre Mitarbeiter, die die Versorgung von Patienten sicherstellen, solche Altersrückstellungen bilden können“, so Baum. „Auch das würde sicherlich die Attraktivität der Arbeitsplätze deutlich erhöhen.“