Nach dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens für das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) haben das Land Hessen, die Universitätsklinik Heidelberg und die Rhön-Klinikum AG erste Gespräche geführt. Das Land wolle die Beteiligten darin unterstützen, dass der Patientenbetrieb weitergehe, sagte Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) bei einem Pressegespräch in Wiesbaden laut Oberhessischer Presse. Der MIT-Minderheitsgesellschafter Rhön Klinikum wies gestern in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die „letztendliche Verantwortung“ für den Geschäftsbetrieb beim Universitätsklinikum Heidelberg, dem Mehrheitsgesellschafter, liege.Das Universitätsklinikum stellt die Geschäftsführung des MIT.
Rhön stehe für weitere „zeitnahe und konstruktive“ Gespräche zur Verfügung, sagte Gunther K. Weiß, Vorstandsmitglied der Rhön-Klinikum AG. Voraussetzung sei ein „plausibles Sanierungskonzept sowie ein valides Zahlenwerk zur wirtschaftlichen Situation“, das die MIT GmbH und das Universitätsklinikum Heidelberg erstellen sollten.
Die Geschäftsführung des MIT hatte in der vergangenen Woche einen Insolvenz- und Eigenverwaltungsantrag für die Anlage gestellt. Die Marburger Ionenstrahl-Therapie Betriebsgesellschaft mbH wurde 2014 als Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Heidelberg (75,1 Prozent) und der Rhön Klinikum AG (24,9 Prozent) gegründet. Das Ionenstrahl-Zentrum bietet eine hochwirksame Behandlungsmöglichkeit zur punktgenauen Behandlung von Tumorerkrankungen.