Krankenhäuser stehen vor Herausforderungen, die sie immer weniger allein stemmen können. Viele Einrichtungen suchen ihr Heil in Fusionen und Verbundlösungen. In der Folge schreitet der Konzentrationsprozess in der Versorgungslandschaft voran. Die Faktoren, die diesen Trend befördern, sind bekannt:
- Einzelkämpfertum ist „out“, Team ist „in“.
- Die „Ellenbogen-raus“-Mentalität ist notwendigerweise einer Zusammenarbeit mit gemeinsam getragenen Chancen und Risiken gewichen.
- Der Wunsch nach größerer Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Freizeit sowie die europäische Arbeitszeitrichtlinie stellen die Weichen neu.
- Die Arbeitsteilung in den Gesundheitseinrichtungen hat sich entsprechend gewandelt. Konsekutiv werden ärztliche Einzelpraxen durch Gesundheitszentren oder gleich „richtige“ MVZs substituiert.
- Zugleich verschwinden zunehmend kleinere Krankenhäuser.
- Die Nähe zu Reha-Einrichtungen wird demografisch bedingt für die Nachsorge immer wichtiger.
- Einkauf und Logistik spielen eine noch zentralere Rolle bei der Preisgestaltung und der Prozessoptimierung.
Wie stellen sich erfolgreiche Einrichtungen angesichts dieser Trends auf? Ein Blick auf die derzeitige Entwicklung zeigt, dass Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Reha-Einrichtungen derzeit begehrte Kaufobjekte von größeren Krankenhäusern sind. Zugleich sind aktuell eher Verbundkrankenhäuser und größere Fusionen ein Thema als der Kauf kleiner Häuser. Merger „statt“ Acquisition, lautet also der Trend.
Der Workshop "Fusion, Kette, vertikale und horizontale Integration" auf dem 18. Nationalen DRG-Forum diskutiert anhand konkreter Praxisbeispiele Skaleneffekte, Versorgungsvorteile und wirtschaftliche Potentiale, die Krankenhäuser haben können, wenn sie sich mit anderen Einrichtungen zusammentun. Interessant ist dabei vor allem die Frage, welche Einrichtungen als Fusionspartner auf Augenhöhe in Frage kommen und wie sich diese als Teil der gemeinsamen Wertschöpfung und damit in ihrer individuellen Bewertung integrieren lassen müssen. Es diskutieren:
- Christian Heitmann (zeb)
- Oliver Klöck und Karolina Lange (Taylor Wessing)
- Martin Pfeiffer (Kliniken Bad Wildungen und Bad Orb)
- Moderatoren: Professor Andreas J. W. Goldschmidt