Viele Pflegekräfte, die auf Intensivstationen arbeiten, sind mit ihren Arbeitsbedingungen laut einer Umfrage sehr unzufrieden. Mehr als ein Drittel plant, in den nächsten fünf Jahren aus dem Beruf auszusteigen, hat die Befragung der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) und des Marburger Bundes ergeben. Zudem wollen fast genauso viele Pflegekräfte ihre Arbeitszeit reduzieren, teilte die DGIIN mit.
Von den fast 2.500 Befragten gaben mehr als zwei Drittel an, generell unzufrieden mit der Arbeitssituation zu sein. Fast alle Intensivpflegekräfte sind der Ansicht, die Arbeitsbelastung habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zudem hätten sich die Arbeitsbedingungen deutlich verschlechtert. "Wenn wir die Arbeitsbedingungen in der Intensivpflege nicht deutlich verbessern, ist die Patientenversorgung in den kommenden Jahren massiv in Gefahr", erklärte Christian Karagiannidis, leitender Oberarzt an der Lungenklinik Köln-Merheim und Präsident elect der DGIIN.
Den Pflegekräften macht vor allem eine hohe Arbeitsbelastung und großer Zeitdruck zu schaffen. Zudem mangele es an Zeit für pflegerische Aufgaben, kritisieren sie. Abhilfe könne vor allem eine bessere Personalbesetzung schaffen.
Personaluntergrenzen für die Pflege Intensivstationen gibt es seit Anfang dieses Jahres. Seitdem darf eine Pflegekraft in der Tagschicht höchstens 2,5 Patienten betreuen, in der Nacht dürfen es maximal 3,5 Patienten sein. Vielen Kliniken fällt es jedoch wegen fehlender Fachkräfte zunehmend schwer, Stellen für Intensivpflegekräfte zu besetzen. Immer mehr Kliniken müssen deswegen auf ihren Intensivstationen Betten sperren.