Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zeigt sich überrascht darüber, dass die Gewerkschaft Marburger Bund die Tarifverhandlungen für die Ärzte in kommunalen Kliniken für gescheitert erklärt hat. Offiziell habe der Marburger Bund diese Entscheidung gegenüber der VKA nicht mitgeteilt, so die Arbeitgebervereinigung.
Der Marburger Bund hatte am Wochenende das Angebot der VKA für "nicht akzeptabel" erklärt und baldige Warnstreiks als möglich angesehen. Die Mitteilung der Arbeitgeberseite lässt nun vermuten, dass der Verhandlungsstand von beiden Seiten sehr unterschiedlich eingeschätzt wird. „Wir sind fest davon ausgegangen, dass wir die Verhandlungen für die Krankenhausärzte nach der Unterbrechung in der dritten Runde schon in Kürze weiterführen werden", teilte VKA-Verhandlungsführer Dirk Tenzer mit. "Angesichts des bis dahin erreichten Gesprächsstandes haben wir den Diskussionsprozess insgesamt als konstruktiv empfunden." In zahlreichen Punkten hätten sich beide Seiten bereits "deutlich" annähern können.
Tenzer ging in der Mitteilung auf einen der zentralen Knackpunkte bei den Gesprächen ein. Der Marburger Bund drängt darauf, dass die Gewerkschaft eine rechtsverbindliche Zusicherung für einen eigenen Tarifvertrag erhält. Die Ärztegewerkschaft will verhindern, dass in einem Betrieb mit unterschiedlichen Tarifverträgen unterschiedlicher Gewerkschaften die Vereinbarung mit der mitgliederstärksten Gewerkschaft gilt. Der VKA-Verhandlungsführer erklärte nun, "dass beide Seiten im Grunde genommen dasselbe Ziel verfolgen". Nun müsse geklärt werden, wie der Weg dorthin aussehen könne.