18. Nationales DRG-Forum

Heimig will nur das Nötigste ausgliedern

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Heimig will nur das Nötigste ausgliedern
© Regina Sablotny

InEK-Chef Dr. Frank Heimig ist im Pflexit-Tunnel. Er muss bis zur Jahresmitte eine Matrix für die Ausgliederung der Pflegekosten liefern. Auf dem 18. Nationalen DRG-Forum präsentierte er seine Vorschläge – detailverliebt wie immer und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es seien unzählige, „teilweise unsägliche Details“ zu regeln, erklärte der Geschäftsführer des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK). „Einen so disruptiven Eingriff in so kurzer Zeit haben wir noch nicht vorgenommen“, so Heimig. 

2020 müssen die Pflegepersonalkosten bereits ausgegliedert sein. Vergangene Woche hat das InEK ein Konzept für die Ausgliederung abgeliefert. Das Papier habe durchaus Lücken, bemerkte Heimig, da Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und GKV-Spitzenverband noch nicht alle Details zur Abgrenzung finalisiert hätten. Insbesondere ist derzeit unbekannt, welcher Kostenanteil in der Kostenstellgruppe 13 (Patientenaufnahmen) auf bettenführende Aufnahmestationen entfällt. Das sei durchaus problematisch, da sich die nachgelieferten Abgrenzungen nicht mehr rückwirkend in die im September fällige Kalkulationsgrundlage integrieren lassen. Sprich: Es wird ungenau werden. 

Unterschiedliche Casemix-Summe auf Landesebene

„Nichts von unserem Konzept ist in Stein gemeißelt“, versicherte Heimig. Einige gesicherte Aussagen konnte er dennoch treffen: Die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten wird zu einer geminderten Summe an Bewertungsrelationen führen, da die Landesbasisfallwerte nicht abgesenkt werden sollen. Wie Heimig erklärte, könne sein Institut die Gesamt-Casemix-Summe normieren und kontrollieren, sodass bei Änderungen der Rahmenbedingungen keine Änderung der Gesamtsumme entsteht. Das geschehe durch die Addition der 16 Casemix-Summen der Bundesländer. „Das heißt aber, dass es auf Landesebene durchaus Unterschiede in der Casemix-Summe geben kann“, stellte Heimig klar. 

Wie sieht der Vorschlag vom InEK aus? „Wir schlagen vor, die Fallzahlzusammenführung sowie das System von Zu- und Abschlägen nicht zu ändern. Auch die Sachkostenkorrektur und Zusatzentgelte sollen so verbleiben wie bisher“, sagte Heimig. Er favorisiert ein nachträgliches Herausschälen der Pflegekosten. „Im nächsten Jahr sehen wir, ob die Chinesen es übernommen haben, und dann wissen wir, ob unsere Arbeit gut oder schlecht war", scherzte "Mr. DRG", wie Heimig auch genannt wird.  

Der InEK-Chef kündigte an, dass Krankenhäuser je nach Casemix sehr unterschiedlich vom Pflexit betroffen sein können. „Allein durch die Sortierung können sich die Fallzahlen der DRGs einiger Häuser spürbar verändern, weil Fälle in andere DRGs wandern. Das kann große Verwerfungen bringen. Es kann beispielsweise sein, dass ein Haus aufgrund der Ausgliederung plötzlich weniger Fälle in der Geriatrie und mehr in der Chirurgie hat. Das genaue Ausmaß werden wir erst kennen, wenn das System im Einsatz ist.“

Dem bereinigten G-DRG-Katalog hat er übrigens den Titel „aDRG-Katalog“ gegeben. „Wobei a für Ausgliederung und nicht für Amputation steht“, so Heimig. 

Autor

 Jens Mau

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