18. Nationales DRG-Forum

Baum will PKMS abschaffen

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Baum will PKMS abschaffen
Georg Baum © Regina Sablotny

Trotz aller Unwägbarkeiten bleibt DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum ein Befürworter des Pflexits und zeigt sich optimistisch, dass im September eine annehmbare Lösung auf dem Tisch liegen wird. Den Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) möchte er auflösen. „Die Gründe für die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten sind nach wie vor lebendig“, sagte Baum heute auf dem 18. Nationalen DRG-Forum in Berlin. Denn mehr Lohn für die Pflege und mehr Menschen in die Pflege seien im Rahmen des DRG-Systems nicht zu bezahlen.

Nach derzeitigen Wissenstand will das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die Fallpauschalen wie bisher berechnen und dann mit einer Matrix den Pflegeanteil herausrechnen. „Wir haben in der DKG diskutiert, ob wir so eine Bruttokalkulation unterstützen – und haben uns dafür entschieden“, so Baum – auch wenn der Ansatz aus Sicht der Krankenhäuser nicht optimal ist. „Das Pflegebudget ist zu nahe am DRG-System. Wir wollten das eigentlich komplett trennen.“ Da machte aber das Ministerium nicht. „Wir sehen die Gefahr, dass die Pflegekosten mit dem DRG-System assoziiert bleiben. Es darf nicht zu einer Art Nurse-DRG kommen, denn dann hätten wir am Ende die Repressalien des MDK in beiden Erlösbereichen.“ Ferdinand Rau, Abteilungsleiter Krankenhäuser im Bundesgesundheitsministerium, hat allerdings angedeutet, dass es keine zusätzlichen MDK-Prüfungen für das Pflegebudgets geben soll. 

125 Millionen Euro umlegen

Baum sprach sich außerdem dafür aus, im Zuge des Pflexits die PKMS-Kodierung abzuschaffen. Von den 410 Millionen Euro wandert der Großteil sowieso ins Pflegebudget. Die verbleibenden 125 Millionen Euro (Sachkosten) sollten auf die Fallpauschalen umverteilt werden. „Auch wenn diese Umverteilung für den ein oder anderen einen kleinen Nachteil bedeuten mag: Die Drangsalierung durch den MDK beim Pflegekomplexmaßnahmen-Score würde wegfallen.“ 

Baum: Nicht nach Aufschub fragen 

Baum zeigte Verständnis für den Unmut über die vielen Detailfragen, die rund um den Pflexit noch zu klären sein. Es sei aber nicht unmöglich, bis September zu einem guten Ergebnis zu kommen, so Baum. "Natürlich können wir von der Politik jetzt noch zwei budgetneutrale Jahre fordern. Ich halte es jetzt aber nicht für sinnvoll, diese Forderung zu stellen“, so Baum. Wenn die Kalkulationsmatrix im September unbefriedigend sei, könne man immer noch die Notbremse ziehen. 

Autor

 Jens Mau

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