Das Universitätsklinikum Heidelberg hat aufgrund von Anzeichen eines unlauteren Vorgehens bei der Entwicklung und Ankündigung eines potenziellen Bluttests zur Brustkrebsdiagnostik Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Heidelberger Staatsanwaltschaft gestellt, teilte die Klinik mit.
Am 21. Februar war der potenzielle Bluttest der wissenschaftlichen Fachwelt und Öffentlichkeit im Rahmen einer Konferenz vorgestellt worden. Mehrere Medien wie die Süddeutsche Zeitung berichteten, dass die notwendige Evidenz des Tests fehle, um dessen Effektivität und Nutzen zu belegen. Zahlreiche Fachgesellschaften hätten bereits kritisiert, dass keine publizierten Ergebnisse aus klinischen Studien existierten.
Umfängliche Maßnahmen zur Aufarbeitung seien getroffen worden, gab die Uniklinik bekannt. Eine interne wissenschaftliche Arbeitsgruppe und die Innenrevision des Klinikums seien mit der Analyse der Vorgänge beauftragt und berichteten direkt an den Vorstand. Weiterhin konstituiere sich eine externe neutrale Expertenkommission unter der Leitung von Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft.