Ein Vier-Punkte-Plan soll das defizitäre Wertinger Krankenhaus sichern. Der Plan sehe etwa vor, neben dem Krankenhaus einen Medizincampus zu bauen, berichtet der "Bayerische Rundfunk". Das Wertinger Krankenhaus hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von 1,8 Millionen Euro zu verbuchen. Auch in den Jahren zuvor schrieb es rote Zahlen.
Der Vier-Punkte-Plan, entwickelt von Landrat Leo Schrell (Freie Wähler) und Geschäftsführer der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen Uli-Gerd Prillinger, sieht dem Bericht zufolge vor:
1. Der Landkreis Dillingen will auf dem Krankenhausareal eine Pflegeschule zur Ausbildung der Fachkräfte für den gesamten Landkreis bauen.
2. Im Krankenhaus soll eine akutgeriatrische Abteilung eingerichtet werden, die einzige in der näheren Umgebung.
3. Die Stadt Wertingen möchte direkt neben dem Krankenhaus ein neues Pflegeheim bauen, insbesondere für Demenzkranke und stark pflegebedürftige Senioren.
4. Ein Medizincampus soll das Projekt ergänzen, also einem Ärztehaus mit Praxen für bis zu zehn Ärzten, einer Apotheke, Wohnungen für Ärzte oder Angestellte sowie einem Reformhaus. Behandlungen von Patienten aus dem Pflegeheim und dem Ärztehaus könnten dann, so die Hoffnung, im benachbarten Krankenhaus durchgeführt werden.
Für Diskussionen sorge allerdings nun das geplante Ärztehaus, das ein privater Investor aus Wertingen bauen will, berichtet der BR. CSU, SPD FDP und Grüne schlagen demnach nun vor, dass der Landkreis das Ärztehaus in Eigenregie bauen soll. Sie fürchten, dass bei einem Bau durch einen Investor auf dem Gelände des Krankenhauses die Interessen Dritter zu Abhängigkeiten führen könnten. Landrat Leo Schrell hält dem entgegnet, der Landkreis wolle die neue Kranken- und Pflegeschule bauen, der Landkreis habe aber weder die personellen noch die finanziellen Mittel, um darüber hinaus noch ein Ärztehaus zu planen, zu bauen und zu betreiben.