Susanne Johna, Chefin des Marburger Bundes, bleibt angesichts der Corona-Epidemie optimistisch. "Ich glaube, dass wir es schaffen und die jetzige Situation meistern können", sagt sie im Interview mit dem <link www.rnd.de/politik/marburger-bund-chefin-im-interview-zu-corona-stresstest-fur-kliniken-LC65A7ASGVFYZJ5J5N6JWQXYOI.html>Redaktionsnetzwerk Deutschland</link>. "Wir haben in Deutschland das Gesundheitssystem mit den meisten Ressourcen in dem Bereich, auf den es nun ankommt."
Es sei rechtzeitig reagiert worden, die meisten Krankenhäuser seien vorbereitet. In etwa zehn Tagen werde sich zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen wirken. Johna verweist auf die Grippewelle vor zwei Jahren. Diese habe man trotz der 60.000 zusätzlichen Patienten so gemanagt, dass ein großer Teil nichts davon mitbekommen habe. Entscheidend sei jedoch der Abstand zum anderen - "und zwar von zwei Metern", sagt Johna.
Das Schaffen von zusätzlichen Kapazitäten außerhalb der Kliniken, etwa in Hotels und Messehallen, sieht Johna kritisch: "Wir sollten zunächst alles versuchen, um die vorhandenen Krankenhäuser besser auszustatten und die Kapazitäten dort zu erweitern." Dazu gehöre auch die Reaktivierung stillgelegter Krankenhausstandorte und die Nutzung von Räumlichkeiten in psychosomatischen Kliniken. Denn eine Versorgung von Patienten in Messehallen oder Hotels sei problematisch, weil dort die notwendigen technischen Einrichtungen fehlen.